Die Geschichte wiederholt sich, allerdings nicht in historischer (Hin) Sicht, sondern beim Fußball, genauer gesagt beim ÖFB-Teamchef, der trotz seiner stets wiederholte, unverbrüchlichen Treue zur Nationalmannschaft und deren in die Jahre gekommenen Protagonisten offensichtlich eine Absprungdramaturgie inszeniert. Anders ist nicht zu erklären, dass auf einmal Schreiber inländischer eher politisch „profilierter“ Medien und jenseits deutscher Grenzen populäre Ex-Kommentatoren „reif“ genug sind, um beim Rangnick-Spielchen um Macht oder machtloses ÖFB-Schicksal mitzuspielen. Mit einer ziemlich einfachen Rollen: Da der auch von vielen Medien zum (maßlos überschätzten) Wunderwuzzi stilisierte, aber – Zahlen lügen nicht -in allen Entscheidungsspielen auch (unglücklich) gescheiterte Schwabe, der unter Geklatsche medialer Claqueure auf die ÖGB-Apparatschiks hinhaut, dort die alte Funktionärsgarde sogenannter Landeskaiser, die ihm zwar zugestehen, anfänglich eine neue Euphorie erzeugt zu haben, dass aber die sportliche Entwicklung inzwischen stagniert.
Dazu sei meinerseits angemerkt, dass mich das als (ur) alten Hasen ein wenig an den legendären, aber glücklosen Pressburger Teamchef Leopold Stastny erinnert, der zwar (durch Lattenschuss der Legende Hasil im knapp verlorenen Quali-Play-off von Gelsenkirchen) die WM verspielte, als Vermächtnis solche Kapazunder wie die von ihm als Junge ins Team geholten späteren Topstars wie Krankl, Pezzey, Prohaska, Kreuz, Hickersberger und Co. hinterließ, mit denen dann Nach-Nachfolger „Seki“ Senekowitsch die Argentinien-Truppe formen konnte.
Wo sind sie, bitte vielmals, diese neuen Kracher, um die ganz Europa buhlt? Allerdings gab´s damals zuerst einen Fußball- und Landhockey-Präsidenten in Personalunion namens DYr. Heinz Gerö, der mit Hilfe meines Mentors Zimmer und Michael Kuhns damals die Zehnerliga (statt 16) durchs- und einsetzte, danach den „Mittelstürmer der „Nation“, den durchschlagskräftige Gewerkschafts-Minister Sekanina, oft Sekanini in Anspielung auf Paganini genannt.
Ich bin abgeschweift, weil es heutzutage an solchen Autoritäten unter den Fußball-Landeskaisern fehlt, die eher verlängerte Polit-Arme als Erfüllungsgehilfen sind, aber keine Person, zu der man so aufschaut wie viele Medienmenschen zu dem von ihnen zum Messias stilisierten Fachmann, Eines aber kann man dem von sich total überzeugten Rangnick nicht absprechen: Er ist ein Meister der Strategie nicht nur beim Fußball, sondern er versteht es, mit Hilfe williger Vertreter auch auf dem medialen Klavier zu gut zu spielen, dass Ende zumindest bisher der Eindruck entsteht, dass Österreichs Fußballteam noch nie so gut war wie unter ihm. Deshalb, weil wir sensationell die Euro-Vorrunden-Gruppe gewonnen haben, was danach die Türkei (trotz 1:6 um die silberne Ananas in Wien) nicht schreckte.
Spannende Frage: Warum werden heimische, qualitativ angeblich hochstehende Polit-Magazine, die meist nur bei Misserfolgen oder Skandalträchtigen Stories am Sport interessiert sind, aber auch der deutsche Boulevard über den Kampf von Rangnick gegen ÖFB ins rechte Bild gerückt? Wiederholt sich etwa das Bayern-Bauern-Theater jetzt mit dem Dortmund-Interesse an R. R., der dann vielleicht wieder absagt, weil er lieber mit Felix Austria die epochale, nicht historische erste WM-Qualifikation gegen Solche Kaliber wie Rumänien (nur geografisch über Serbien), Bosnien-Herzegowina (mit Dzeko, älter als Arnie), Zypern und San Marino zu schaffen?
Ich bin gespannt, wie dieses ganz sicher nicht ungewollte, sondern kunstvoll inszenierte Schauspiel weitergeht und endet? Mich würde als einen altgedienten, emeritierten „Die-Presse“-Mann old school nichts mehr wundern, seit eben diese. meine ehemalige Zeitung den frühen Schulabbrecher, aber bis 2020 tollen Tennis-Star a. D., Dominic Thiem, allem Ernstes und kein verfrühter Aprilscherz, zum Chefredakteur einer „Die-Presse-am-Sonntag“-Jubiläumsausgabe in eigener journalistischer Kleinmacherei befördert hat. Nicht zu verschweigen, dass Freund Thiem weltanschaulich nicht unähnlich tickt wie Ralf, wobei ich gern gewusst hätte, wie sein ehemaliger Mentor Mateschitz jetzt über ihn denken würde…,

