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San Carlo oder.: Wie schikanös darf ein Gastronom beste Gäste behandeln?

Da ich aus einer der ältesten Gastronomen-Familien Wiens stamme, der in jungen Jahren gelernt hat, mit allen Gesellschaftsschichten genau gleich umzugehen, ob Schienenöler der Tramway oder intellektueller Präsident der Akademie der Wissenschaften, kann ich mir vielleicht ein bisschen besser als selbsternannte, mitunter hungrige Gastro-Kritiker dann, wenn´s nötig ist, ein Urteil erlauben. So etwas, was nicht ich, sondern nur in Gesellschaft des emeritierten, dem Küchen-Chef des Hauses offenbar unbekannten, allerdings in Österreich für Österreicher doch populären ÖSV-Präsidenten Peter Schröcksnadel in Begleitung des Weltfußballers Franz Hasil im vermeintlichen, von mir und Freunden oft frequentierten Ristorante San Carlo in der Mahler Straße bei der Oper passiert ist, habe  ich selbst nicht einmal bei einem Würstelstand erlebt.

Abgesehen vom zwei Tage davor reservierten, eher engen Tisch, den unsere 5-Personen-Gesellschaft nach Rücksprache mit einer Kellnerin um einen frei gewordenen Tisch erweiterten durften, stürmte plötzlich der Chef des Hauses herbei, um uns im Befehls- bis Feldwebelton aufzufordern, den erweiterten Tisch zu räume noder – trotz Bouteille und weiterer Getränke am Tisch-   sowie bestellter Fischgerichte den (erst 10 Minuten danach von Jungmenschen besetzten) Tisch oder das Lokal zu räumen, was deer brüskierte und selbstvrdedend prompt reagierende Schröcksnadel natürlich getan hat.

Nicht nur ich, sondern auch Franz Hasil, der mit mir seit Jahrzehnten zu den Stammgästen gehört hat, war völlig perplex angesichts dieser ungeheuerlichen kundenfeindlichen Behandlung eines Gastes. Wenn so etwas Schule macht, wenn sich künftig L:okalcheferln sich gegen nicht politisch punzierte Top-Gäste und erstklassige Zahler sich so verhalten dürfen, dann kann man nur dazu sagen: Gute Nacht, Österreicher. Vis a vis im Bristol ist Professor Schröcksnadel ohne großes Tamtam so behandelt worden, wie man ganz normale gute Gäste behandelt.

Wie sich der gute Signore Ciro benommen hat, das war und ist ein echter himmelschreiender Skandal, der nicht nur uns, sondern auch altbekannte, dem Lokal verbundene Personen vor den Kopf gestoßen und entsetzt hat. Wer solchen Leuten weiter das Geld hinträgt, darf sich nicht wundern, wenn solchen Leuten der Kamm so schwillt, dass ihnen Ähnliches widerfährt wie der Schröcksi-Tiaschgesellschaft.

PS: Obschon mehr oder weniger hinausgeekelt, wurde selbstverständlich die Rechnung für die Getränke im San Carlo bezahlt, bevor das Lokal verlassen wurde, das sei der guten Ordnung halber erwähnt.

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