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Schönreden ändert nichts, wenn unser Tennis ein Fass ohne Boden wird

Bevor der Final Countdown für das inzwischen ein halbes Jahrhundert alte Stadthallen-Turnier als Erste Bank Open 500 mit der hoffentlich wirklich letzten Abschiedsparty für und von Dominic Thiem einsetzt, ist´s an der Zeit, sich mit der aktuellen Tennissituation im Lande auseinanderzusetzen. Und wenn auch aus verschiedensten, darunter vertraglichen TV-Gründen alles schöngeredet oder gar über den grünen Klee gelobt wird, dann finden sich ohne Thiem und dem frisch operierten Ofner beim Return of ganz schön viel Investment und auch Sponsoring zwei verlorene Challenger-Endspiele (Rodionov in Cassis gegen Altstar Gasquet, Neumayer in Tulln gegen Nobody Choinski, GB)  da, aber eine Reihe vieler Niederlagen bis spätestens Viertelfinali ….

…. und leider Gottes auch eine Stagnation, wenn nicht Abwärtsspirale unseres Juniorenstars Joel Josef Schwärzler dort. Jenes Teenagers, der zwar in Skopje bei einem in der ersten Paris-Quali-Woche schwach besetzten Challenger-Turnier eine doch überschätzte Siegpremiere gefeiert hatte, aber bisher den Beweis schuldig blieb, den Übergang vom Jugend-Tennis zum weit härteren Brot der Profi-Tour geschafft zu haben.

Und wenn sein Sportdirektor-Personalcoach und Mentor Jürgen Melzer – ich wünsche gute Besserung nach Nierenkolik und Folgen – vor einigen Monaten noch gesagt hatte, dass er sich seinen Schützling nicht schlechtreden lassen werde, dann musste man/ich doch überrascht sein, als er nicht wortwörtlich, aber dem Sinne nach anmerkte, dem Jungstar mangle es an der nötigen Trainingseinstellung und Härte gegen sich selbst. Man soll eben den Tag nicht vor dem Abend loben, weil sich untertags eben vieles so oder so ändern kann.

Zurück zu den vielen Challenger-Turnieren im Lande, die in Tulln, Mauthausen, Salzburg, Bad Waltersdorf oder sonst wo noch samt Futures mit großem Einsatz auf die Plätze gestellt wurden oder werden. Dabei kann man die gute oder auch nur so deklarierte Absicht durchaus begrüßen, dass die mehr oder weniger (doch) nicht mehr so jungen heimischen Hoffnungen wichtige Punkte sammeln und im Ranking hochklettern können (sollen).

Allein dem Grundgedanken fehlt die Basis, dass bei den meisten die Klasse und das Können mit Kondition und Kopf,  Ehrgeiz und Wunsch mit der Realität und erforderlichen Qualität  nicht Schritt und Tritt, Schlag auf Schlag, mithalten können. Wär´s anders, wären ja der eine – oder noch viel schlimmer die Situation nach Grabher-Verletzungen bei den Damen – auch die andere schon im Eiltempo zumindest an die Schwelle der  Top 100 geschossen wie der berühmte Fitschipfeil.

Aber davon kann aktuell jedenfalls keine Rede sein, eher von der Tatsache, dass das heimische Tennis allmählich einem Fass ohne Boden gleicht. Außer Ski und Fußball gibt’s kaum eine andere Sportart, in die soviel gebuttert wird, aus der aber ziemlich viel Quargel übrig bleibt.

Darum ist zu überdenken, wie und was man ändern muss an und im System, dass In- und Output wieder in die richtige Relation kommen. Alles andere ist sowohl verlorene Liebesmüh als auch hinausgeschmissenes Geld, wenn vor allem Ausländer von den Inlandturnieren profitieren.. 

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