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Schröcksnadel-Nachfolgespiel: Amtskapperl oder Dornen-Krone

Wie allseits bekannt, endet ja in einigen Monaten die mehr als 30-jährige Regentschaft des Skipräsidenten, Selfmade-Millionärs und Pisten-Professors Peter Schröcksnadel. Und wie allseits bekannt, aber lieber verschwiegen wird, sind die Diadochenkämpfe seit Monaten längst in Gange. Das bedeutet aber auch, dass fleißig intrigiert, kräftig protegiert, möglichst  kabalisiert, dramatisiert, skandalisiert, aufgewertet, abgewertet, hinterfragt, nachgehakt, aufgemotzt oder niedergemacht wird, je nach Günstlingen oder Feindbildern. Kurzum, hinter den Kulissen der (Landes)Verbände samt ihrer mehr oder weniger wichtigen Skifürsten wird mit medialen Verbindungen versucht, die Leute seiner/ihrer Wahl in gute Ausgangspositionen zu bringen.

In erster Linie geistern zwei Namen durch die Räume, zum einen der des Olympiasiegers, Weltmeisters, Gastronomen und Ex-Politikers (FP) Patrick Ortlieb vom Arlberg, zum anderen der des Weltmeisters, Hoteliers und Türkis-Kanzler-Kurz-Verbündeten Michael Walchhofer vom Zauchensee. Wozu beide in neuer Führungsfunktion fähig wären oder sein könnten, das entzieht sich meiner Beurteilung, weil unsereins beide in erster Linie von der sportlichen Seite her kennengelernt hat. Ob´s bei der Qual der Wahl tatsächlich zu einem Schröcksi-Nachfolge-Duell kommt, steht noch in den Sternen. Nicht verwunderlich aus populistischen Motiven hingegen, dass am Tag, an dem der Damen-Ski -Weltcup in Flachau Station machte, mit Herminator Maier der größte Sohn des Ortes, auf dessen Piste der Flutlichtslalom stattfand, ins Kandidaten-Spiel gebracht wurde.

Ja, man malte sich schon aus, wie es wäre, setzte sich der weltweit wohl bekannteste Skistar als Doppel-Olympiasieger, Triple-Weltmeister und Vierfach-Weltcupsieger, Überlebens-Künstler und Sensations-Rückkehrer demnächst das Amtskapperl auf. Aber ehe noch hinterfragt hätte werden, ob der Maurer, der zum Millionär geworden war, auch in den Rollen als Führungsfigur oder Vermittler, als Verhandler oder Diktierender, als Ratgeber oder Beratener der geeignete Mann gewesen wäre, hat Hermann Maier ganz von selbst abgewunken. Na, na, nix für ihn, so etwas klänge zwar recht und resch, wäre aber – frei nach Herminators Diktion – alles andere als wirklich fesch!

Wenn sie mich fragen, dann drehen sich da auch manch Kollegen bei der Nachfolgesuche für den scheidenden Ski-Napoleon im falschen Kreise Bei allem Respekt vor den sportlichen Leistungen, Titeln und Medaillen, die welche Skigrößen auch immer geboten oder gewonnen haben, das Anforderungsprofil eines inzwischen sowohl personell als auch finanziell riesigen Unternehmens erfordert weit mehr als nur spitzensportliche Aspekte und Perspektiven. Und gerade jetzt, da alles noch verschärft wurde durch die Corona-Pandemie, die Hochrechnungen von gestern in fiktive Zahlen verwandelt. Ich möchte weder in der Haut derer stecken, die in dieser Zeit einen neuen oder alternativen Präsidenten vom Kaliber eines Schröcksnadel aus dem Hut zaubern müssen. Und schon gar nicht in der Haut dessen, dem der Skiverband dann das Amtskappl aufsetzt. In Zeiten wie diesen möglicherweise ein Himmelfahrtskommando mit einer Dornen-Corona…

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