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Schwimm-EM: Viel Quantität, wenig Qualität vom Format eines Auböck

Es werden nur die Wenigsten wahrgenommen haben, dass seit heute in Otopeni, dem Airport-Bezirk von Bukarest, die Kurzbahn-Europameisterschaften im Schwimmen stattfinden. Wenn es um den kurzen 25m-Pool geht, in dem man sich als Wendenspezialist viel Zeit sparen und bessere Resultate herausholen kann, dann sind wir Österreicher ziemlich dick da, vor allem quantitativ, was die Größe der Mannschaft betrifft.

Und schließlich gibt´s ja noch den einen oder anderen, mit dem der Schwimmsport alle heiligen Zeiten mediales Oberwasser bekommt. Wie mit Felix Auböck, der via Berlin und Michigan als inzwischen mehrfach diplomierter Magister und Master in Loughborough, Mittelengland, auch immer noch ein Meister seines Kraulfaches ist. Auch dann. wenn er im abendlichen Finale nur enttäuschender und enttäuschter Siebenter wurde, in 3.38,83 immer noch fast eine Sekunde schneller als am Vormittag, als er Zweitschnellster der Vorläufe gewesen war. Der zweite Österreicher, Luca Karl, war schlichte 16 Sekunden langsamer mit einer Zeit, die der Kärntner Brunner schon vor 30 Jahren geschwommen ist – auf der 50m-Langbahn!

Auf Exweltmeister Auböck ist immer Verlass. In diese Rolle muss Delfin Lukas Edl noch wachsen.

Auch die neue Delfin-Hoffnung Lukas Edl aus Wels hielt, was man sich von ihm als mehrfachen Junioren-Medaillengewinner verspricht mit der Quali vorerst fürs Semifinale. Was aber was eine 4x50m-Kraulstaffel, die es bei Olympia nicht gibt, und  die bei relativ schwacher EM-Beteiligung auf Platz 10 unter 16 landet? Ich muss nicht lange nachdenken, um zu wissen, wes Geistes dieses mittelmäßige Produkt ist. Alles schon dagewesen, alles nur Reprise, angeschafft von Leuten, die nur ganz persönliche Interessen verfolgen oder ihren Geltungsdrang befriedigen. Koste es, was es wolle. Namen will ich dazu gar keine mehr nennen.

Auch wenn sich der Verband mit keiner fremden Feder schmücken konnte, weil Auböck justament auf jenem Teilstück, auf dem er sonst auftrumpft, den Anschluss an Trainingskollegen und Sieger Wiffen, aber auch fünf andere verlor. Bei den hohen Ansprüchen eines ehemaligen Weltmeisters ist halt ein Finale, von dem andere nur träumen können, halt nichts mehr wert, geschweige denn der erhoffte Lohn für hartes (Höhen) Training. Nichtsdestotrotz ist Felix auf dem Umweg übers Ausland zu einer österreichischen Erfolgsmarke geworden.

Wer Optimist ist, der darf Ähnliches auch bei Martin Espernberger (200m Delfin) erhoffen, der sich seit seinem Wechsel von Linz nach Tennessee (Uni) von 1.59,28 8und  im Schnitt um zwei Minuten etwas)  auf 1.54,68 verbessert und das Olympialimit hat, also eine Steigerung um fast fünf Sekunden in zwei Jahren. Hierzulande hingegen werden vormals Rekord-Schwimmer: Innen immer öfter immer schwächer. Auch das gibt zu denken!

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