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Schwimmhecht Rogan ist nach Eistauchen wieder mit Eigen-PR aufgetaucht

Ich hab meinen Augen nicht getraut, als ich beim Blättern nicht nur in heimischen Tageszeitungen in der „Krone“ die erste große Schwimmgeschichte seit langem  sah. Über Martin Espernberger, den in den USA trainierenden WM-Dritten, Olympiasechsten von Paris, Rekodler und NCAA-Star? Irrtum! Über Felix Auböck, den Exkurzbahnweltmeister und regierenden Langbahn-Europameister, der bei Olympia an einer fiebrigen Erkrankung gescheitert war, jetzt aber in Amerika einen neuen Anlauf nimmt? Fehlanzeige!

Die Doppelseite drehte sich wieder einmal um den seit fast 13 Jahren emeritierten ersten Kurzbahnweltmeister, 34fachen Medaillengewinnern und zweifachen Olympiazweiten Markus Rogan, der nach seinen Altersklassen-Weltrekorden im Eistauchen (in einem kalten Pool) jetzt wieder durch die Medien geistert – als Personal Coach eines US-Football-Profis, was natürlich – um einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen . – nicht in den USA, wo er als zweifacher Familienvater verheiratet ist, sondern in seiner alten Heimat Österreich, wo er ganz sicher einen klingenderen Namen hat als in den Staaten.

So nebenbei sei erwähnt, dass er als Aktiver nicht nur tolle Weltklasserekorde aufgestellt, mit Podoprigora und den Jukic-Geschwistern den Schwimmsport in eine neue Dimension gehoben hat, sondern schon damals mit originellen, manchmal höchst gewöhnungsbedürftigen Sprüchen und Auftritten für Aufsehen gesorgt hat. Und dass seine großen Gegenspieler die US-Kollegen Randall Bal (Rücken) und Ryan Lochte (200m Lagen) waren und Michael Phelps nur in Ausnahmefällen.

Und jetzt, da er bald 43 wird, hat sich an dieser ganz speziellen Form der Egomanie des ursprünglichen Teamplayers an der Stanford-Uni nichts geändert. In seiner bewegten Profizeit wie danach galt und gilt die Devise: Wenn sich die Welt nicht um Markus Antonius Rogan (voller Vorname) dreht, dann steht sie für ihn offenbar still oder in falsche Richtung. US-Profi-Footballer hin oder her, ich hätte mir gewünscht, dass der inzwischen promovierte (Sport) Psychologe seine in vielen Erfolgen gesammelte Expertise auch Jungsportlern in seiner alten (Schwimm) Heimat zur Verfügung stellt, damit es weitere Generationen mit ähnlichen Leistungspotenzial wie in seiner goldenen Ära gibt.

Oder vielleicht mit seiner Popularität auch potentere Sponsoren an Land zieht, als sie der in dieser Hinsicht und Rücksicht daher schwachbrüstige Verband derzeit besitzt. Fehlanzeige, wenn es nicht an mir vorbeigegangen ist. Oder benützt der um Worte und Eigen-PR nie verlegene Rogan etwa die Hintertür des Footballs mit dem Viking-Präsidenten Lumsden, Sohn des legendären Tennis-„Lumpi“ und Music-Man, um hier anzudocken.

Wenn dem aber so nicht ist, dann wär´s aus  meiner Sicht aus mehr als 60jähriger (sport) journalistischer Medientätigkeit ganz sicher vernünftiger, die aktuellen Größen ebenso wie Starlets von heute mit Potenzial zum Star von morgen  in den Mittelpunkt zu stellen. Schwimm-Pensionisten, die nur alle heiligen Zeiten aus der Versenkung geholt werden, taugen ohne Rollen in ihrem oder unserem Sport höchstens zu Dancing Stars, die ohnehin schon mit der Lupe gesucht werden…  

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