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Slalomstart mit Podest und der Frage: Alles nur Liensberger, oder was?

Gut und schön, Mikaela Shiffrin tanzte in einer Liga zu ihrem achten Slalom-Sieg in Levi und dem9der8. Triumph im Weltcup, kratzt also schon am nahen Hunderter. Aber im Rennen der zweiten Siegerinnen drehte Katharina Liensberger das Rad zurück zu ihren besten Tagen, um ihr bestes Weltcupergebnis seit drei Jahren zu erzielen. Und das  unter schwierigen Bedingungen bei entweder Nebel oder Schneefall und einigen eisig-glatzigen Stellen im kurzen Steilen, die mit Taktik auch Technik erforderten.

Womit sich auch der Jubel über Platz zwei und das erste Podest gleich im ersten Rennen wieder aufhört, denn alle anderen ÖSV-Damen stolperten im Finale Rumpeldipumpel über die knifflige Einfahrt ins Steile oder hatten schon im ersten Lauf ihr Können oder ihr Talent quasi  unter den Scheffel gestellt, von einer Solistin wie Franziska Gritsch bis zu den enttäuschten, aber auch enttäuschenden Hoffnungen wie der dreifachen Jugend-Olympiasiegerin Maja Waroschitz, die mehr als fünf Sekunden verlor.

Zwischen Jugend und Junioren, FIS-Rennen und Weltcup besteht halt ein riesengroßer Unterschied. Gut Ding braucht eben Weile ohne Eile, aber Geduld und Zeit, um die Lücken in vielerlei Hinsicht zu schließen. Wie etwa bei Emma Aicher, dem immer noch jungen deutschen Schützling des ehemaligen ÖSV-Herrenchefs Andi Puelacher, die Bestzeit fuhr im Finale. Wie bei den Französinnen Breche (12./ 2. im finale) und Lamure (11./4. im Finale), aber auch Italienerinnen, die noch unter dem Schock des Todes ihrer Teamkollegin Lorenzi standen, deren Schwester Lucrezia quasi als Gehorsamssprung für ihre Skikarriere doch an den Start gegangen war.

Levi mit seiner oben wie unten simplen und dazwischen doch kniffligen Piste mag, erst recht unter den heutigen Voraussetzungen, ein spezieller Saisonstart sein, der keine endgültigen Rückschlüsse zulässt. Nicht auszudenken aber, wie die Skination Nr. 1 dastünde, würde Liensberger einmal nicht die Slalom-Fahnen hochhalten. Was sich dahinter abgespielt hat und abzeichnet, das gleicht einem Trauerspiel. Der große (Geld) Berg kreißt und Kreißt, aber am Ende ist´s eine stets lächelnde, inzwischen auch wieder lachende, Stöcke triumphierend schwingende Skimaus, die herauskommt. Alles nur Liensi, oder was?

Ob sich das binnen einer Woche mit dem Heimrennen in Gurgl drastisch ändert, steht eher in den Sternen. Und was neue Slalom-Stars der Skiweltmacht betrifft, so heißt´s wohl eher bis auf Weiteres leider immer noch und weiter: Bitte warten…

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