Da komme und sage noch einer, der Winter- und vor allem Skisport habe nichts anderes zu bieten, als das lange, fast wettkampffreie Sommerloch mit Liebesgeschichten, Heirats- oder zumindest Verlobungssachen, Babyglück oder vierbeinigen Familienzuwachs, verbunden mit anziehend-ausziehenden Tatsachen zu füllen, der saß einem Irrtum auf. Wie aus heiterem Himmel der heißen Hundstage ließ es die FIS zu Maria Himmelfahrt so richtig ohne Sektpropfen knallen, dass sie manche im Schlaf überraschte F+jhringsdoersönlichkeiten aufweckte.
Wie normal bestens informierte Schweizer Kreise unsereins wissen ließen, haben der von einigen Ski-Nationen ungeliebte, aber von der Mehrheit der Mitglieder offensichtlich zumindest respektierte Präsident Johan Eliasch, in London domizilierter Briten-Schwede, hinter dem Rücken des Vorstandes mit seinem langjährigen Erzfeind Urs Lehmann auf einmal gemeinsame Sache gemacht. Urs, der Ex-Abfahrtsweltmeister (1993), noch erfolgreichere Swiss-Ski-Präsident und bis vor kurzem noch dezidierte Eliasch-Antipode, legt sein Swiss-Präsidentenamt zurück, um mit Ende September der neue FIS-CEO zu werfen, also so etwas wie Geschäftsführer des Ski-Weltverbandes. Starker, stärkerer oder nur verlängerter Eliasch-Arm, das wird sich erst zeigen in diesem Ränkespiel, von dem die rotweißrote Großmacht in den Sommerferien so gut wie nichts mitbekam.
Auch wenn sie jetzt im übertragenen Sinn ruft: Haltet den Dieb, der sich da einen nicht definierten Job gestohlen hat, was ganz sicher noch zur Diskussion gestellt werde, so verweisen wieder Insider der Szene auf eine schriftliche Eliasch-Ankündigung aus dem 2021er-Jahr, dass er neue, demokratischere Strukturen schaffen wolle (und werde). Ihn allerdings stört´s wieder überhaupt nicht, es in einer eher autokratisch-putschartigen Nacht- und Nebelkaktion mit seinem vermeintlichen Nebenbuhler umgesetzt zu haben, ganz so, als wär´s alternativlos, Goßmächte wie Österreich, Deutschland, aber auch Norwegen plötzlich vor die peinliche, aber kaum zu leugnende vollendete Tatsache zu stellen, dass sie nichfs zu plaudern haben, aber als nptzliche Idioten gerhalten dürfen, wenn Not an Events herrscht….
Das jedenfalls ist angesichts des an klassische historische Vorbilder erinnernden, neuen Triumvirates an der FIS-Spitze mit Schweden/Commonwealth-Päsident, Schweiz-Boss und französischem Generalsekretär (Michel Vion, Kombi-Ex-Weltmeister 82) nicht nur zu befürchten, sondern auch deshalb zu erwarten, weil das neue FIS-Trio-triumphal auch die Österreicher, die Deutschen und die vom Anzugsskandal gebeutelten Norweger nicht einmal halb so ernst nimmt wie sich die drei angesprochenen Großmächte selbst nehmen.
Fürs erste jedenfalls hat es sich trotz aller Lobhudeleien über die tolle Saalbach-HinterglemmWM und den Jahr für Jahr mit Abstand tollsten Klassiker aller Alpin-Klassiker, sprich Kitzbühel, Streif und Hahnenkamm, wo FIS-Vorstandsmitglied Doktor Michael Huber ziemlich unaufgeregt, aber erfolgreich Regie führt, erste Reihe Mitte ausgeklatscht. Ja, Frau Rosi. das kist das Faktum, dem wir nicht mitm Scheuklappen begegnen dürfen.
Was die Reihen und Rangordnung betrifft, so sind jetzt wir im Weltverband, hart ausgedrückt, leider nur noch Hinterbänkler, es sei denn, das FIS-Triumvirat beginnt sich nach historischem Vorbildern selbst zu zerfleischen, was angesichts von Wendehälsen, Opportunisten oder Umfallern, wie immer man es nennt, jedoch kaum eintreffen dürfte. Der emeritierte, immer noch umtriebige Altpräsident Schröcksi wird sich fern der Heimat in Kanada eher wundern, wie sich alles in seinem alten Umfeld neuertdings entwickelt – asuch punkto Zentralvermarktung. Es sei denn, er lacht sich ins Fäustchen, mit welch einem Solo zu Zweit die FIS das Sommerloch gefüllt hat. Angesichts der DatumskollisIon lässt sich getrost klagen: Jessas Maria…

