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Spiegelt 4:0-Pokalsieg in Ulm wirklich das Potenzial des neuen FC Bayern München?

Ich werde mich heute nicht mit höchst irritierenden, diese nur bestätigenden Mängeln im heimischen Sport auseinandersetzen wie etwa der Tatsache, dass der Leichtathletikverband in seiner Homepage zumindest bis heute mittags kein Wort über das Ableben eines seiner einst größten Söhne namens Heinrich Thun verlor nach dem Motto: Unser Leben geht weiter. Nein, jetzt rollt der Fußball wieder in fast ganz Europa, wobei die Engländer mit der Premier League und der Jagd auf Guardiola und Manchester City den Deutschen vorauseilen, die aktuell erst mit Supercup-Duell und DFB-Pokal beschäftigt sind.

Und auf wen waren da alle TV-Augen gerichtet? Auf den FC Bayern München, der im Vorjahr die größte Pleite seit Jahrzehnten erlebt und dann keinen der Startrainer, sondern einen besseren Neuling mit dem früheren belgischen und ManCity-Weltklasseverteidiger Kompany als  Signal für einen Neuanfang geholt haben. Wenn´s nur nach dem ersten Resultat und den nackten Zahlen geht, dann haben die Bayern und ihr Neo-Jungtrainer mit dem 4:0-Auswärtssieg beim Drittliga-Aufsteiger SSV Ulm einen fabelhaften Einstand gefeiert, ohne so an die Grenzen gehen zu müssen wie etwa Hoffenheim oder St, Pauli gegen ebenfalls unterklassige Gegner.

Wie gesagt, wer nur das Endresultat vor Augen hat, nicht aber mit eben diesen eigenen Augen weite Teile des Spieles Im Fernsehen verfolgen durfte, könnte ob eines Vier zu Null als Einstand ins Schwärmen kommen. Der Großteil dessen allerdings, was ich da auch mit einer Zahl an Wechselspielern gesehen hab, hat mich alles andere denn davon überzeugt, dass diese Bayern dort anknüpfen, wo sie vor der Abwärtsspirale einmal waren. Natürlich ist´s obsolet, im Nachhinein mit Konjunktiven zu spekulieren, was etwa gewesen wäre, hätte ein Ulm-Stürmer kurz vor der Pause aus drei Metern den Ball getroffen und nicht daneben gehaut. Und was, hätte der Referee bei einem Bayern-Handspiel im Strafraum auf Elfer für Ulm entschieden und es im Handumdrehen nur noch 1:2 gestanden wäre?

Von atemberaubenden flüssigen Kombinationen hab´ ich, ehrlich gesagt, eher wenig gesehen, dafür viele Fehlpasses und überhastete Aktionen gegen einen gerade erst zweitklassigen Gegner, den übrigens einst Ralf Rangnick als Lokalheld in die Bundesliga geführt hatte. Aber dagegen waren diese Ulmer halt nur Spatzen. Wie das für die Münchner mit ihrem Doppelpack-Evergreen Müller und dem immer noch titellosen Scharfschützen Kane endet, wenn´s gegen viel höher sitzende Tauben am Dach mit solchen Nachlässigkeiten und Missverständnissen geht,  wird  sich ja in Kürze zeigen.

Als interessantes Detail am Rande sei sozusagen grenzüberschreitend erwähnt, dass sich zum Start der  Premiere League die Manchester-United-Teufel des Oranje-Trainers Ten Hag in Old Trafford zu einem mickrigen 1:0 mühten, das kurz vor Schuss mit dem von Italien geholten Zirksee justament ein ehemaliger Bayern-Edelreservist erzielte. Und dass am Ende des ersten Spieltages in England dann mit dem Goldschützen, mit dem Oranje-Marokkaner Mazraoui und dem trotz Fan-Protesten von Kompany abgegebenen Holland-Verteidiger De Ligt ein Bayern-Trio spielentscheidende Rollen spielten. Irgendwas, wenn ich mich nicht irre, scheint da jedenfalls falsch im Kreise oder im falschen Film zu laufen: Aber irren ist bekanntlich menschlich. Und darum würd´ es mich freuen, sollte es mit einem FC Bayern , der ganz groß auftrumpft, schlussendlich wirklich so kommen….

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