Fussball

Staffeltrick im Schwimmen und Bayern-Schüsse, die nach hinten losgehen

Natürlich würd´s mich reizen, nochmals über die fantastische Steigerung des US-Auslandsstudenten Martin Espernberger zu schreiben, der als Teenager ausgezogen war, um als neuer Mister Butterfly im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu jener WM-Bronzemedaille zu flattern, die ihm Fachleute schon seit Mitte Jänner zugetraut hatten. Mit jener typisch amerikanischen Selbstverständlichkeit bis Unbekümmertheit, die total antiösterreichisch ist. Und mit der Bestätigung der These, was alles möglich ist auch für unsereins, wenn man sich so anstrengt, wie das die Allerbesten tun, um eben zu solchen zu werden. Dazu die ehrliche Kehrseite seiner Medaille, dass er sie nur gewinnen konnte, weil halt einige der noch viel Besseren, in Doha gefehlt haben.

Womit es mich gerade darum reizen würde, den Stab über die lächerliche Vorstellung der WM-Kraulstaffel der Damen zu brechen, die nicht einmal den fast 10 Jahre alten Ö-Rekord brechen oder die Türkei schlagen konnte – trotz aller Tricks, damit die Verbandsvize-Tochter ihr Olympia-Traumziel erreicht. Wenn nicht noch ein Trick irgendwo im väterlichen oder präsidialen Sack ist, dann war´s das mit Olympia, also vergebliche Liebesmüh und teurer Spaß für alles in allem 800m von vier Girls. 

Lassen wir das, weil großer olympischer Grundsport hierzulande halt eher eine Randnotiz ist, wie ich quasi als Krone verkehrter Medienwelt konstatieren musste, dass ein Auböck-Flop (mit einer Zeit, über die man vor seinen Rekorden gejubelt hätte) so viele Zeilen wert war wie eine Nichtkollision eines Radlers in Leipzig mit dem Real-Madrid-Bus, der ohne Kratzer davongekommen war! Der Bus, nicht Mensch, versteht sich im Zusammenhang mit königlichem Ballett auch ohne Alaba von selbst!

Womit wir endlich beim Fußball angelangt sind, aber nicht bei den glücklosen sächsischen Bullen, sondern beim noch viel glückloseren FC Bayern, dem nicht nur die echten Bayern, geschweige denn Münchner, sondern auch die Deutschen immer mehr ausgehen. Wer immer dazu beigetragen, es abgesegnet oder gar gefordert/gefördert hat – selten zuvor hat man erleben und sehen können, wie ein Sammelsurium an sündteuer gekauften Spielern, die vorn und hinten nicht zueinanderpassen, zur Karikatur eines Starensembles schrumpfen.

Inwieweit ein optisch alles andere denn Sympathieträger wie Thomas Tuchel dabei als Trainer auch Mitschuld trägt, kann und will ich auch nicht beurteilen, habe aber beim 0:1 in Rom gegen Lazio ebenso wie zuvor beim 0:3 in Leverkusen eine mutlose, ideenlose, angriffsängstliche, verteidigungsschwache Legionärstruppe gesehen, die die Overdrive-Schaltung mit dem Bremsgang verwechselt. Ein Kurzpass nach vorn, zwei oft längere zurück, wobei im Retourgang der Schuss mit dem (umstrittenen?) Ausschluss des offensiven wie defensiven „Schwachmatikers“ Upamecano und folgendem Elfer-Gegentor des in Dortmund einst ausgemusterten Immobile nach hinten losging. Dazu konnte man nur sagen. Armer, armer Harry Kane, wie sollst du Tore schießen, wenn du – nicht auf Bundesliga-Niveau, das ziemlich gesunken ist – auf höchster Ebene nicht einmal zum Schuss kommst?

Noch dementieren die Bayern einen Trainerwechsel, noch stärken sie Tuchel offiziell, Ex-Salzburg- und Neo-Bayern-Sportdirektor Freund (mit Eberl im Nacken) inbegriffen, den Rücken. Aber schon werden nicht nur Messer gewetzt, sondern auch in einschlägigen, auflagenstarken Medien immer wieder Nachfolger kolportiert. Natürlich mit prominenten Namen a la Jose Mourinho oder auch dem des ehedem erfolgreichen Flick-Schusters, der allerdings als DFB-Teamchef auch ganz schön viel Löcher hinterlassen hat.

Der Richtige, um jetzt wie einst im Mai wieder jene bei den Bayern zu stopfen? Das Konglomerat, an dem der vormalige Hans im Glück mit der Nationalelf gescheitert war, würde er auch bei den Münchnern mit einer Weltauswahl von Fernost bis zum United Kingdom wieder finden. Harry Kane hat zwar mehrmals vor allem  gegen qualitativ objektiv schwächere Gegner bewiesen, dass Geld sehr wohl Tore schießt – als „Wiederholungstäter“ aber betone ich, dass er als Torjäger verhungert, solange er keinen Bissen bekommt, wenn´s um die Wurst geht. Vielleicht sollten die Bayern beim OSV nachfragen, mit welchen Tricks man Gegnern oder allzu  Blauäugigen einen Bären aufbinden kann…

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