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Statt Kassandra wurde Kitz von Natur geküsst: Winterzauber statt weißes Band in grüner Wiese

 Ich weiß, ich weiß, dass ich vielerorten als Negativist, Beckmesser, Nestbeschmutzer und was es halt sonst noch an schlechter Nachred´ geben kann, immer wieder bezeichnet werd´ – vor allem dann und dort, wo man den Finger auf sportliche Wunden legt. Wer sonst, wenn nicht Kritiker, sollten auch (konstruktive) Kritik üben dürfen, ohne darob ins Abseits oder ein sonstiges Eck gestellt zu werden. Das möchte ich vorausschicken, wenn ich nämlich behaupte, dass die ganz normale mediale Berichterstattung und erst recht jene zu Streifzügen in den sozialen Medien sich eher ans Gebot hält, dass Bad News immer noch Good, also bessere News sind, um Neugier zu wecken und Verkauf- oder Einschalt- bzw. Klickzahlen zu erhöhen.

Ich sage das deshalb, weil in Zeiten des unleugbaren, aber mitunter hysterisch-chaotisch dargestellten Klimawandels auch Kitzbühel, das Hahnenkammrennen und der Skirennsport im Allgemeinen wie im Detail zum Handkuss kamen. Reden wir jetzt nicht über die Inhaltsleere und Aussagelosigkeit der „bulligen“ Montagabend-TV-Sendung, die – nein, servus – im wahrsten Sinn des Wortes für die Katz war, weil selbst die Katz der Bauernfrau eben diese nicht wirklich aus dem Sack gelassen hat. Ja, was gab´s da nicht an Unken- und Zwischenrufen in oder zwischen den Zeilen ebenso wie an Bildern und Worten in den diversen Networks, mit denen der Teufel an die Wand, Pardon: den Hahnenkamm gemalt oder zu Streifzügen durch die Medienlandschaft animiert wurde mit Schreckensszenarien vom Allerschlimmsten.

Ja, sogar der inzwischen federführende Sohn meines alten Radfreundes, Versicherungsmaklers und Selfmade-Millionärs Steinmayr kam da zu (s)einem Wort, das wenigstens alles schon am Vortag/Abend der angekündigten, aber nicht ins Konzept passenden ganz natürlichen Peripetie relativierte. Statt Kassandra, die ihre Schuldigkeit längst getan hatte, lächelte Frau Holle den Kitzbühelern und den Veranstaltern des weltweit berühmtesten, berüchtigsten, gefährlichsten und deshalb auch populärsten Skiklassikers der Saison so gnädig, dass sie die einzigartige Stadt und deren Landschaft in einen schneeweißen Zauber tauchte! (Foto vom Balkon meines Apartments vis a vis Schloss Kaps)

Keine Spur mehr von einem weißen Band in grünen (Tal)Wiesen, weit und breit keine Spur mehr von Schneemangel, sondern auf einmal die Angst, mit Väterchen Frost und neuem Schnee, der´s zu sehr treibt, oder nebulosen Prognosen von welcher Wetter- oder TV-Fernblickwarte immer, könnte die Abfahrt aller Abfahrten in Gefahr sein. Oder nioch schlimmer, weil Bad News bekanntlich ja die allerbesten News sind, die vordem so fabelhaft, perfekt präparierte künstliche Piste durch diesen unverschämten griff der Natur in eine Gefahrenzone sondergleichen verwandeln.

Ich hör´ schon das Gras (unterm Schnee) wachsen oder Alarmglocken läuten, freu mich aber nichtsdestotrotz, dass der Wettergott allem, was da geschrieben oder gesagt wurde, ein Schnippchen schlagen konnte. Und damit den von ihrem Klubchef Michael Huber so umsichtig bis ins letzte Detail und doch so lautlos wie leise rieselnder Schnee geplanten Rennen den richtigen Winterrahmen gegeben hat. Das sind die wahren Good News, die es wert sind, ebenso plakatiert und publiziert zu werden wie Bad News…

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