Er hat heuer schon zwei hochdotierte Turniere gewonnen, Abermillionen verdient, als erster, wenn auch in den USA lebender Österreicher die Top Ten der Weltrangliste geknackt, aber schon nach dem ersten Tag der US-Open ist Sepp Straka wie schon im Masters und bei den PGA-Champonships so gut wie gescheitert. Als Jungprofi, der als Außenseiter nichts zu verlieren hatte klopfte der strannme, respektlose Sepp im British-Open als Zweiter erstmals ganz vorne an. Dazu noch mit Top-Resultaten in weiteren Klassikern, mit denen er ins Ryder-Cup-Team kam, um dort den ersten Sieg und Punkt für das spät entdeckte, eroberte Golfland Austria zu holen und zu feiern. In Rom, der Ewigen Stadt. Rundum historisch.
Für den inzwischen zweifachen Jungvater ein kkares Signal, nicht nur bei Millionen-Turnieren ein Krösus zu werden, sondern auch so etwas wie ein Midas bei den Majors. Genau das hat der Sepp, den unsereins vor 17 Jahren im „Presse“-Golf-Magazin samt Bruder als schlagkräftige Zukunftshoffnung beschrieben hatte, auch als neues, großes Ziel für diese Saison artikuliert. Was aber ist dabei herausgekommen? Drei Majors, drei verpasste Cuts, drei verpatzte Klassiker. Zum Haare raufen, hätte sich Sepp dieselbigen nicht selbst schon vom Haupte rasiert …
Natürlich ist´s nichts als Spekulation, aber mir dünkt, um diesen Ausdruck zu verwenden, dass sich Straka mit dem selbst auferlegten Erfolgsdruck bei den Majors in eine Zwangsjacke gesteckt hat. Insoferne, dass er den Major-Erfolg erzwingen will, womöglich also mehr Risiko nimmt, als es der oft dso einfach wirkende, aber letztlich doch teuflische Golfsport erlaubt und in der Folge bei Fehlschlägen verzeiht. Für Sepp, den nur noch ein Wunder oder so etwas wie Wurstigkeit, die Stress verdrängt, ins Wochenende retten kann, ist´s höchstens ein schwacher Trost, dass selbst Kaliber wie die Masters-Sieger McIlroy und Rose vom monströsen Oakmont-Kurs mit ähnlich, fast so hohen Scores bestraft wurden – und auch die aktuelle Nummer 1, Scottie Scheffler, ebenso wie Titelverteidiger DeChambeau ihre liebe Not hatten. Das Monster in Michigan hat ausgerechnet bei den aktuell Besten zurückgeschlagen, weil es sich nicht mit Gewalt bekämpfen lässt.
Wichtiger aber als gemeinsames Leid zu halbieren, wird´s für Sepp Sgtraka sein, die richtigen Lehren aus der dritten Pleiten-Lektion zu ziehen. Ich bin mir sicher, dass es ihm wie bisher schon immer in seinem für Golfer immer noch jungen Alter auch gelingt. Vielleicht schlägt er schon beim British Open der Golfwelt ein Loch…

