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Team-Kombi als dramaturgisches WM-Highlight mit Neidgenossen-Triple

Am Tag, als der Regen kam, rutschten die unerwartet erfolgreichen heimischen Pistenartist(inn)en im keineswegs neuen, sondern gegenüber Bormio 2005 adaptierten Teambewerb unversehens in die Traufe. Waren schon die Speed-Spezialisten bei diffusem Licht und veränderten Schneebedingungen überraschend weit hinterhergefahren, so flogen die Slalomtänzer mit Gstrein-Ausnahme allesamt von der Strecke.
Und das, ehe die (N) Eidgenossen auch ohne den auf den Riesenslalom fokussierten Marco Odermatt entweder rationell verwalteten oder aber zum erfolgreichen Angriff bliesen. Mit Drei aus Vier, also Gold, Silber und Bronze, beim bejubelten Dreifachsieg machten die Schweizer ein Kreuz über die rotweißroten Hoffnungen, die trotz Heimvorteils nicht hielten, was man sich nach Damen-Kombi-Bronze mit Medaille Nr. 5 erwartet hätte.
So packend von der Dramaturgie um Sieg und Podest her dieses teils verregnete Team-Kombi-Rennen auch war mit dem fast totalen Sieg für die aktuell weitaus beste Skination, so sehr ist zumindest für mich bei einer Weltmeisterschaft und nicht einem Weltcup oder einer Champions League zu hinterfragen, warum die Großmächte bis zu vier Teams stellen und damit eine Vierfachchance haben dürfen, während kleinere Länder, die sich auch angesichts fehlender Mittel auf technische Bewerbe beschränken (müssen) wie etwa die Kroaten, Briten oder Belgier gar nicht dabei sind – im Gegensatz zu (offenbar auch politisch geförderten) Ukrainern mit chancenlosen (Mit) Läufern!
Wenn sich die FIS nicht nur mit Quantität an Teams als Weltverband präsentieren und brüsten will, dann wird sie auch diese an sich fabelhafte, unglaublich spannende WM-Konkurrenz mit addierten klassischen Disziplinen der Realität anpassen müssen, sprich: statt Highspeed-Abfahrten mit Vorsprung und Vorteil für die klassischen Skiländer durch einen nicht ganz so schnellen, selektiven Super G ersetzen müssen, damit auch jene mitmachen können, die jetzt trotz ihrer Slalomstärken im Abseits geblieben sind. Und ich würde mit Verlaub auch meinen, dass bei einer WM pro Land und Verband nur je ein Spezialisten-Duo starten darf, weil ja schließlich auch bei einer Fußball-, Handball-, Basketball-, Volleyball oder Hockey-Weltmeisterschaft die Topnationen der Szene a la Argentinien, Brasilien, Spanien, England keineswegs mit zwei, drei oder gar vier Auswahlen um Titel und Medaillen spielen dürfen.
Wobei der von einem Kollegen vorgebrachte Einwand, dass ja mit England auch Schottland, Wales und Nordirland zumindest bei der WM-Ausscheidung mitmachen dürften, deshalb nicht stichhaltig ist, weil es sich bei den Briten um vier voneinander unabhängige Verbände mit eigenen Profi-Ligen handelt. Was allerdings nichts daran ändert, dass die Schweizer in Saalbach-Hinterglemm mit ihrem dritten Gold und dem zweiten WM-Titel für Jungstar Franjo van Allmen ihre über Jahre gut aufgebaute Überlegenheit auf breiter Basis spektakulär unterstrichen haben. Und uns dazu ermuntern sollten, 

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