LIVE MIT JOE METZGER

Thiem: Just vor Daviscup weg vom Coach und zurück zu Wurzelna

Es gibt Dinge, von denen man glauben würde, dass es sie nicht gibt. Kleinere, oder größere, wichtige oder unwichtiger, alles Ansichtssache. Ob sich der österreichische Tennisverband für seine ehemalige Nummer 1, den zweiten Grand-Slam-Sieger des Landes nach – nein: nicht etwa Antonitsch, was manch ein jüngerer TV-Konsument womöglich meinen könnte – Thomas Muster, aus dem Fenster lehnen muss, um davor zu warnen, den ehedem tatsächlich großartigen, verdienstvollen Dominic Thiem über Gebühr zu kritisieren, das sei mehr als dahingestellt. Nicht nur deshalb, weil sich ein 30jähriger Immer-noch-Millionenstar wohl erstens selbst verteidigen kann, eben dieser aber pikanterweise vormals im Clinch mit jenem ÖTV gewesen war, der ihn jetzt vehement verteidigt.

Schwamm drüber. Wie über die vordem hochgelobte Zusammenarbeit mit Thiems Touring-Coach Benjamin Ebrahimzadeh, von dem er sich quasi zwischen Tür und Angel just im Countdown zum (hoffentlich) einseitigen Daviscup-Duell mit unbekannten Iren jenseits des 1000er-Rankings getrennt hat. Ein, wie Sie mir zustimmen, höchst unpassender, merkwürdiger Zeitpunkt, so etwas abseits vom Turnieralltag publik zu machen. Aber wer so tüchtige Manager hat wie Dominik seinen ein paar Jahre jüngerer, als Topspieler untauglichen Bruder Moritz, der kann sich schon darauf verlassen, dass er treffsicher ist, was die Ankündigung von positiven Thiem-News betrifft.

Unsereins ist jetzt insofern informiert, dass es den Doch-nicht-Wunderwuzzi Ebrahimzadeh nicht mehr gibt, dass Dominic grundsätzlich, also back to the roots, also fürs erste offenbar wieder bei Papa Wolfgang angelangt ist. Da eben dieser aber mit den verteilten Thiem-Akademien im NÖ- und Burgenlande gebunden ist, bedarf es eines Coaches, der ihn auf der ATP- oder Challenger-Tour begleitet. Thiem selbst gab sich noch bedeckt oder geheimnisvoll, als er sagte, dass es sich um keinen Österreicher handelt, aber einen, der ihn von  Kindesbeinen an kennt.  Namen wurden schon genannt, von denen man meint, sie könnten das Zeug dazu haben, aus Thieminho wieder einen Thiem zu machen.

Wie immer die kolportierten Coaches auch heißen, woher sie auch kommen, das ist für mich zumindest völlig unerheblich. Ob aus dem ehemaligen Grand-Slam-Sieger und Weltranglistendritten wieder ein Thiem wird, vor dem sich alle Größen fürchten oder in Acht nehmen müssen, das hängt von keinem Trainer welcher Form oder Reputation immer ab: Das liegt allein an Dominic selbst, der endlich davon wegkommen muss, sich selbst zu belügen, sondern nicht nur verbal als Lippenbekenntnis, sondern mit Herzblut und Schweiß den inneren Schweinehund austreiben muss. Ansonsten…?

Erst und nur dann dann wird er wieder zu dem tollen Spieler, der er einmal war. Gegen Irland mit dem stärksten Team und einem Sportdirektor und Daviscupcoach im Rücken sollt´s reichen…

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen