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Tiger: Meisterleistung nach Rekordflop

Bis vor kurzem gab´s keine Meldung über große Golfturniere, ohne dass erwähnt worden wäre, wie Tiger Woods gespielt hat. Seit er aber der Form nachhinkt, die ihn zur Ikone gemacht hat, ist es eher stiller geworden um den 15fachen Major- und 83fachen Turniersieger. Und da Woods nach bissigem US-Masters-Auftakt zum zehnlosen Tiger mutierte, der davon weit entfernt blieb, sowohl den Vorjahrstitel zu verteidigen als auch den Nicklaus-Masters-Rekord (6) einzustellen, schrumpfte er zumindest hierzulande medial gleichsam zur Randnotiz.

Dabei hätte sich Woods, schlussendlich auf Platz 38 (1 unter Par) klassiert, sogar in doppelter Hinsicht wieder Schlagzeilen verdient. Kaum schien der immer noch populärste Spieler der Welt in seinem Augusta-Wohnzimmer trotz Ups and Downs wieder unterwegs Richtung Top 10, da schlug nicht er der Golf-Welt ein Loch, sondern ihm das Par 3 auf der 10 mehr als nur ein Schnippchen. Dort, wo er als Longhitter auch schon Schläge gewonnen hatte, verlor er einen Schlag nach dem anderen, bis es am Ende derer dann verflixte sieben waren! Statt der geforderten drei also gleich zehn Schläge auf einen Sitz, das war nicht nur für Woods ein absoluter Negativ-Rekord, es war an diesem Loch das schlechteste Ergebnis der Masters-Geschichte. Und das am Konto eines der Größten!

Genau am Augusta-Tiefpunkt seiner Karriere bewies der Tiger aber einmal mehr, was er gerade in dieser verflixten, aussichtslosen Lage noch im Tank hat. Andere hätten vielleicht resigniert, nicht aber Woods, der sich mit vier Birdies auf den letzten fünf Löchern wieder in die (beim Golf guten) roten Zahlen spielte und mit dem furiosen Schlussspurt auch die Frage aufwarf: Was wäre gewesen, wäre der Ball am teuflischen Par 3 nicht mehrmals ins Wasser geplantscht und wie zur Verhöhnung obendrein noch in Bunker gerollt? Alles nichts als reine Spekulation. Wie sich der Tiger aber aus den Fängen des Teufelskreises befreite, das zeugte von Größe wie Klasse. Auch wenn aus dem erhofften Rekordsieg nichts wurde, so war das kleine Comeback nach Rekord-Flop eine echte Meisterleistung. Darum aber auch ohne große Würdigung aller Ehren wert. Und eines Tiger Woods würdig.

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