Während sich Skistern Stephanie Venier, weltmeisterliche Kritikerin des in seiner Wortwahl – sagen wir es einmal so – nicht gerade schmeichelhaften Damencheftrainers Roland Assinger (Foto l.) derzeit nur im hübschen, mehr oder weniger knappen Urlaubs-Outfit zeigt, sind inzwischen die Töchter von Olympiasiegerin Anita Wachter und Head-Rennchef Salzgeber (Foto r.) aus den Löchern gekrochen und gegen R. A. auf die Barrikaden gestiegen. Zum einen Amanda Salzgeber, ehemalige Jugend-Olympiasiegerin (Kombi), zum anxdere ihre jüngere, noch nicht so hoch dekorierte Schwester Angelique Salzgeber, die beide ihren Rücktritt erklärt haben, weil sie unter dem Diktat dieses Cheftrainers alle Motivation verloren hätten. Da beide allerdings eher auf zweiter und dritter Ebene gestartet waren, dürften sie anzunehmender Weise nur dann und wann mit dem im Wetlcup engagierten Cheftrainer in Kontakt gekommen sein. Ob nach dem Schluss-Strich, den A. & A. zogen, auch „Miss Gucci“ Stephanie Venier, die Gold, Silber und Bronze bei Weltmeisterschaften schon auf dem Konto hat, den Hut noch vor Olympia draufhaut, wird sich erst weisen.
Ich kenn´ den „kleinen“, aber größeren und jüngeren, stets goscherteren Kärntner Assinger noch aus rasenden Roland-Tagen und dann aus Zeiten, als er Speedtrainer der ÖSV-Damen war. Erfolgreicher, das sei hinzugefügt. Wie damals sein Umgangston war, das kann ich nicht beurteilen, weil ich nie dabei gewesen bin bei Teamsitzungen. Dass er kein Weichspüler ist, der die Sportlerinnen mit Samthandschuhen anfasst, darüber muss man nicht diskutieren. Aber der Erfolg sprach für sich und ihn. Inwieweit sein Tonfall nicht aufbaut, sondern einschüchternd wirkt, entzieht sich meiner Kenntnis. Hier steht jedenfalls neben Aussage gegen Aussage auch die positive sportliche Bilanz, die die Zielscheibe derKritik im Speedbereich ziehen kann.
Das im Skiland Österreich hochgeschaukelte Assinger-Thema wirft aber die Grundsatzfrage auf: Welchen Ton darf heutzutage in der Welt der Gutmenschen ein harter Trainer überhaupt noch anschlagen, ohne zum Teufel gejagt, angepatzt, angeprangert oder angeklagt zu werden? Inwieweit wird auch das Wort Missbrauch, das sehr leicht und schnell mit sexuellen Übergriffen verwechselt wird, missbräuchlich im Krieg um Köpfe geführt? Schlüpfrig oder gröblich passt immer. Schuss Kriminalität ist noch besser als Potenzial zum Schlagzeilenskandal. Und zur Absicherung gilt die UnschuldsverMutung. Schmecks, mei Herzerl.
Post festum frage ich mich, ob heute ein Gunnar Prokop von damals noch an der Laufbahn stehen oder in der Handballhalle sitzen dürfte, da er als das galt, as man Peitschenknaller nennt, ein Ausdruck, der inzwischen ja verpönt bis verboten ist. Aber Gunnar wäre nicht Prokop gewesen/geworden, wäre der Peitschenknaller nicht Teil der Symbolfigur des Erfolges gewesen.
Auch wenn sich mit den Zeiten auch gesellschaftliche Parameter ebenso ändern wie Normen und auch Sprachregeln, es sind bestenfalls ganz wenige Ausnahmen, die es auf die sanfte Tour zur abnsoluten Spitze geschafft haben, die Majorität der Weltbesten aber alles andere als vor der harten (Tor) Tour geflüchtet oder gegen sie da und dort womöglich gar gerichtlich vorgegangen sind. In einem hörenswerten TV-Gespräch hat Tennis-Trainer-Guru Günter Bresnik diese Thematik in verschiedene Sentenzen gekleidet, ehe er sagte, was über alle Zeitenwenden und oft wahnwitzige neuen Regulative hinweg wohl für immer stimmen wird: Am Ende kommen nur die Härtesten durch!

