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Ob Sportlerwahlen oder Namenswechsel – da wiehern Rösser, lachen Hühner!

Ich will mich jetzt nicht näher mit der Top-3-Shortlist zur Sportler: Innen-Wahl des Jahres 2023 auseinandersetzen, schließlich sind ja Geschmäcker und Ohrfeigen mehr als verschieden. Jeder oder jede, wie er/sie glaubt oder denkt, weshalb (zum Glück) nur Meinungen aufeinanderprallen. Wär´s anders, würd´s ja nicht alle Jahre wieder die gleichen Diskussionen um überschätzte oder übergangene Stars unterschiedlichster Szenen gehen. Leichter zu klären wäre ja die Frage, ob es Sinn macht, wenn schon Mitte September des Sportjahres die Jahressportler: Innen gewählt werden müssen, damit man sie am 12. Oktober dann auf stets wechselnden, mehr oder weniger attraktiven Bühnen küren kann – selbstverständlich mit Staatsfunk, Sportminister, Funktionärsgranden und allem, was zur geheiligten Sportbürokratie halt so dazugehört. Motto:  Live is Life. Vom Schlag ins Leere eines Neo-Weltstars redet da keiner mehr. Da müssen ja sogar die Rösser wiehern!

Das spielt sich wie gesagt hierzulande alle Jahre wieder ab, während vieles, was da international hinter den Kulissen beschlossen wurde und wird, an uns so gut wie vorübergeht, es sei denn, es geht um den Windmühlenkampf gegen FIS-Präsident Eliasch oder eine Fußball-WM 2030 auf drei Kontinenten als mögliche Ouvertüre zu einer WM, die auf der ganzen Welt zur gleichen Zeit, Zeit-Verschiebungen inklusive, als nicht der Weisheit, aber der Gier letzter Schluss oder Schuss gespielt wird!

Es gibt auch Interessantes vom Schwimmsport, nicht dem heimischen, sondern dem Europaverband, der seit Jahrzehnten mit dem Kürzel LEN (für seinen holprig-langen französischen Namen Ligue Europeenne des Natation) sehr gut lebte, bis durch einen Führungswechsel an der Spitze (vom Italiener Barelli zum Portugiesen Silva) beschlossen wurde, unter dem Deckmantel des Fortschritts alles zu ändern.

Und wo fängt man dabei an? Bei Großsponsoren, die auch kleinen Schwimmländern unter die Arme greifen? Mit einer neuen Meeting-Serie a la World League, damit die Topleute nicht nur Rekorde jagen können, sondern auch Preisgelder kassieren? Irrtum, werte Blog-Leser, die sich wahrscheinlich nur peripher dafür interessieren, wenn überhaupt! Wo gehobelt wird, dort fliegen Späne und rollen nicht nur Köpfe, dort geht man nach dem Vorbild der Leichtathletik und seines Weltverbandes zur wichtigsten aller Sachen über, die da heißt: Weg mit LEN, her mit European Aquatics. Und zwar in aller Gründlichkeit von A bis Z, Vom kleinsten Formular bis hin zu neuem Logo, Media, Video und Social Media.

RE-BRANDING einer Marke, so nennt sich das, damit der Fortschrittsgedanke auch zum Ausdruck kommt. Das klingt toll das ist auch gut insofern, dass man gleich zwei Firmen damit beauftragt hat, diese Umwandlung bis zur Kurzbahn-WM 2024 in Doha wenigen Monaten  durchzuführen, also teure Akkordarbeit im Eiltempo. Die eine Firma heißt Comquest, die andere Unlock Brands, was auf einen Sitz auf der Insel hindeuten könnte.

Wieder ein kleiner Irrtum, werte Leser, weil diese Firma dort daheim ist, wo auch Senor Silva, der neue, mit unserem OSV-Boss (als 7. LEN-Neo-Vize) befreundete Präsident des Europaverbandes her ist – aus dem schönen Portugal! Natürlich reiner Zufall, dass man auf der Suche nach der besten Lösung ausgerechnet auf dieses Unternehmen aus Lissabon gestoßen ist, das wieder rein zufällig auch seine Hände im höchst umstrittenen Spiel der Fifa-Fußball-WM 2022 in Qatar gehabt hat. Und alle waschen sich die Hände dabei natürlich wie gehabt in Unschuld. Nur ein Schelm, der dabei Böses denkt, wenn die Hühner lachen …

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