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VAR – vom vermeintlichen Gerechtigkeitsapostel zum verdammten unsichtbaren Prügelknaben

Ja, das war wieder ein VAR-Sonntag vom Allerfeinsten! Egal, in welcher Liga, aber ganz besonders bei uns in Österreich. The Invisible Man, der Video-Referee, der irgendwo in Wien im stillen Kämmerlein vor seinen TV-Schirmen sitzt, hatte Hochsaison. Oder andersrum: Auch er hatte die Hand im Spiel, als es um Handspiele ja oder nein in Klagenfurt und Salzburg ging, von anderen weniger im Fokus stehenden Spielorten einmal abgesehen. Diese neue Hands-Regel ist ja wie beim Zentimeter-Abseits ein Kapitel für sich und mehr als diskussionswürdig – vielleicht aber hintergründig bis spitzbübisch auch genau deshalb eingeführt, damit es statt Stammtischdebatten jetzt endlose Diskussionen um VAR-Eingriffe oder Entscheidungen gibt.

Frustrierter Sturm,-Trainer Ikzer in Salzburg zund erst verärgerte, dann jubelnde Rapidler, die gegen 10 Klagenfurter gewannen.

Man muss sich ja nur die abgedruckten, aber mitunter alle andere denn druckreifen Postings dazu anschauen und nachlesen, um daraus schlie0en zu können, dass im Grunde alles nicht anders war und so geblieben ist, wie es immer war – alles eine Frage der Perspektive und/oder der jeweiligen Vereins-Brille, die Fans aufgesetzt haben. Die ganz Problematik beginnt ja schon damit, dass ein unsichtbarer Oberschiedsrichter entscheidet, ob man etwas laufen lässt oder aber eingreift, wobei es als Steigerung der Lachhaftigkeit ja gar keine Zeitregel gibt, wie lange der VAR eine Aktion zurückspulen kann, um zu überprüfen, ob man gelten lassen darf, was eine halbe Minute oder mehr danach dann womöglich auf der anderen Seite passiert ist?

Wenn Sie mich fragen, dann ist das einstige Geplapper von der nötigen Fairness und Gerechtigkeit, das die Einführung des alles andere denn billigen Video-Assist-Referees rechtfertigen sollte, inzwischen meiner bescheidenen Meinung nach hinfällig. Wär´s anders, dann würde es ja diese endlosen, zeitaufwendigen Interventionen nicht geben, die den Spielfluss zerreißen und Spiele auch um zehn oder mehr Minuten ausdehnen, je nach Gutdünken des Feldschiedsrichters. Ich meine, dass unser guter alter, klassischer, von viel mehr Spielwitz und Schlitzohrigkeit geprägter Fußball diese fast schon krampfhafte, für eine einschlägige Industrie aber rentable Anleihe vom American Football, der feinsinniger Weise aber mehrheitlich mit der Hand gespielt wird, nicht nötig hat und auch nicht braucht.

Entsetzte Grazer, verunsicherter Schiedsrichter und ein wie immer aufgeregter Trainer Pacult.

Ganz abgesehen davon sei auch daran erinnert, dass es diese neue Rechts- oder doch Ungerechtigkeits-Instanz nur in der Beletage gibt, aber nicht von oben bis unten praktiziert werden kann. Alle anderen Regeln aber gelten von ganz unten bis ganz nach oben. Als Ermessenssache mit Fingerspitzengefühl beim Referee, der jetzt halt einen unsichtbaren Prügelknaben als Begleiter bekommen hat. …  

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