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Verletzungen und Favoritenstürze signalisieren, dass Tennisstars nur Menschen und nicht Maschinen sind

Die Nummer 1 der Welt, Carlos Alcaraz, hat ja schon vorher abgesagt. Nach Nadal, dem Titelverteidiger und Doch-nicht-Perpetuum-Mobile, hat´s auch die Nr. 2, Casper Ruud, ebenso erwischt wie aktuelle oder ehemalige Top-10-Stars wie Taylor Fritz, den US-Amerikaner, wie Alexander Zverev, wie Matteo Berrettini, wie Diego Schwartzman, ganz zu schweigen von unserem Nicht-mehr- oder Nicht-wieder Dominator. Dieses Favoritensterben schon zum Auftakt des ersten Grand-Slam-Turniers in der sommerlichen Hitze von Melbourne wirft wieder einmal die Frage auf, ob die Australian Open nicht zu früh und die Pause vor allem für die bis zu den ATP-Finals engagierten Topstars zu kurz kommt.

Ja, das sollte angesichts der vielen auch Langzeitverletzten wieder einmal ebenso zur Diskussion gestellt werden wie immer neue (Einzel- und Team-)-Turniere, die nicht nur zur Vorbereitung nach dem allzu kurzem Atemschöpfen dienen, sondern auch, um unter Vorspiegelung höchster Qualität die Kassen zu füllen. Es geht unterm Strich halt wie so oft nur um Gewinn. Auch auf Kosten von lädierten, gehandikapten oder sonst wie geschwächten Spielern, die nach der Pfeife von – man verzeihe den Ausdruck, weil er mit wenigen Ausnahmen auf ein oft branchenfremdes Management zutrifft – sportlichen Pfeifen tanzen müssen. Und wer noch nicht zum Establishment gehört, also finanziell noch nicht ausgesorgt hat für die Zukunft, der ist mitunter auch darauf angewiesen, manchmal auch mit der zusätzlichen Strapaz einer nicht zu unterschätzenden Qualifikationsmühle…

Nach Nadal und Berrettini hat´s jetzt auch Ruud (l.), Fritz (Mitte) und Zverev bei den Australian Open früh erwischt.

Da lobe ich mir die Schwimmer und Leichtathleten, die schon aus Trainingsperiodisierungsgründen weder im Freiluftsommer noch im Hallenwinter von einem Meeting zum nächsten, von Woche zu Woche, gehetzt werden können, ganz abgesehen davon, das bei deren Rennen ja wenig bis gar nichts zu verdienen ist. Also laufen (oder schwimmen) sie auch nicht Gefahr, wie die Tennisstars, aber auch Golfgrößen, nicht zu vergessen die Kicker, wie Maschinen und nicht Menschen betrachtet und behandelt zu werden, die wie Automaten funktionieren sollen/müssen, aber nicht immer können. Wer weiß, vielleicht wär´s – wie schon einmal angedacht – die Australian Open mindestens vier Wochen später abzuhalten, damit sich die Publikumsmagneten länger erholen und die Akkus besser und länger aufladen können. Und dann auch Matches spätestens um zwei Uhr in der Nacht abzubrechen und nkcht bis Morgengrauen zu spielen wie bei Murray gegen Kokkinakis…..

Wie unterschiedliche Blessuren und Verletzungen, verbunden mit Zwangspausen, aber auch extreme Formschwankungen und Favoritenstürze ja immer öfter bestätigen, sollten sich die Entscheidungsträger dringend nötige Terminreformen überlegen, die vor allem den Besten der Besten, die mit ihren Siegesserien auch mehr körperliche Belastungen hunter sich haben. ITF, ATP und WTA sei gesagt: Schlussendlich sind Topstars mit Topfitness und Topform die wichtigsten Trümpfe, die Turnierveranstalter ausspielen können. Und ebensolche Granden des Sports ist man nicht nur den TV-Networks und den Medien, sondern auch und vor allem den Fans schuldig, die sich den Lokalaugenschein manchmal viel Geld und Zeit kosten lassen…

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