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Verpatzte Staffelübergabe in Kitz passt zu alarmierendem Top-Flop-Verhältnis im Tennis

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit, zwischen Public Relation und vollendeten Tatsachen, klafft leider oft eine ziemlich große Lücke. Der Veranstalter des Kitzbüheler Traditionsturniers, das sich mittlerweile als Servus-TV-Eigenwerbung mit einigen Selbstdarstellern entpuppt, hat zwar eine Staffelübergabe vom morgen auftretenden Dominic Thiem zum Jungstarlet/Juniorenstar Joel Schwärzler angekündigt, dummerweise aber ist der Staffelstab abhandengekommen. Schwärzler, der vom ÖTV-Sportdirektor höchstpersönlich betreute, 18jährige Hoffnungsträger des heimischen Tennissports, im Vorjahr in der Qualifikation an Novak gescheitert, heuer mit Wildcard im Hauptbewerb, schied nämlich heute gegen den jungen, wankelmütigen Brasilianer Thiago Seyboth Wild mit 2:6, 6:7 aus, wobei er immerhin im zweiten, letztlich verlorenen Satz die Worte eines ganz gro0en Tennis-Experten bestätigte, „dass der Schwärzler nicht zu verhindern ist!“

Alles, wie es scheint, nur eine Frage der Zeit. Dass andere Tenniskaliber in seinem Alter schon ATP-Turniere und nicht periphere Challenger (Skopje) gewonnen haben, soll kein Maßstab sein, weil nicht jeder ein Becker, Nadal, McEnroe oder Alcaraz werden kann. Eben dieser jetzt 21jährige Spanier hat übrigens schon vor drei Jahren einmal als noch unbekannte Größe in Kitzbühel gespielt, dabei gegen den Tiroler Alexander Erler verloren, aber dafür wenig später das Viertelfinale der US-Open in New York erreicht. Schön wär´s, würde auch der in der Südstadt stationierte Vorarlberger, der in Südafrika aufwuchs, die Lektion aus einer Heimpleite so gut lernen, das er demnächst so sensationell zuschlägt…

Morgen bittet am sogenannten „Thiems-tag“ der frühere US-Open-, Kitz- und Wien-Sieger zum letzten Tango gegen den ziemlich unbekannten Argentinier Augustin Tirante, der aber zuletzt das Semifinale in Bastaad erreicht hat. Da die heimische Nr. 1, Sebastian Ofner, gegen den erst im Telfs-Future-Finale besiegten Lukas Neumayer spielt, ist auf jeden Fall ein Österreicher im Achtelfinale mit von der Partie. Und da Thiem nichts mehr zu verlieren hat, überrascht er uns vielleicht auch im Sinne der Turnierbosse wie im Vorjahr mit einem Durchmarsch an Spielen, die er siegreich drehen hat können, bis zum Endspiel am Finaltag.

Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass es dann bei der letzten Abschiedsparty in Wien, der Erste Bank Open, doch noch zu einer Staffelübergabe mit dem Noch-Nicht-Himmelstürmer Joel Josef Schwärzler kommt. Auch im Sinne des heimischen Tennissports, der ja bei einem Sieg-Niederlagen-Verhältnis vom 1:6, wenn nicht 1:7 (Teambewerbe inklusive) seiner männlichen wie weiblichen Professionals auf erster, zweiter und sogar dritter Turnier-Ebene alles andere denn auf Rosen ohne Dornen gebettet ist. Nicht auszudenken, wie man da bei einem Profi-Fußballverein reagieren würde…?

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