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Vom Golfzwerg zu einer kleinen Großmacht

Es muss nicht immer (Sport-)Politik sein, obschon einem das G´impfte aufgeht, wenn man merkt, was alles gespielt wird. Sei´s drum. Wenden uns dem zu, was mit schönem Spiel als Willkommens- oder Abschlagsgruß verbunden ist Die Rede ist vom Golfsport, in dem Rotweißrot bis vor gut 20 Jahren spielerisch ein weißer Fleck auf der Profi-Landkarte war, ehe ein gewisser Allroundsportler wie Markus Brier (Tennis, Ski, Golf etc.) kam, um der Welt ein Loch zu schlagen. Als der diplomierte Betriebswirt als Profi Fuß zu fassen versuchte, da hatte der zehn Jahre jüngere Tiger Woods schon ein paar Majors auf dem Konto.

Einerlei. Mit historischen (Heim-)Siegen, weiteren Topresultaten (12. British Open, ex aequo mit Tiger) und epochale Nominierungen für Teambewerbe ebnete Brier den Weg für die nächste und übernächste Generation bei den Herren, ob Zitny, Wiesberger, Schwab und auch Ösi- und US-Doppelstaatsbürger Straka, aber auch den Golf-Damen, von einer Natascha Fink über Michl, Wolf, Schober bis zur blutjungen Emma Spitz. Und ein Ende der Fahnenstange ist noch nicht abzusehen…

Allerdings ist auch manch Meilenstein für die Annalen noch offen wie etwa die erste Qualifikation oder Selektion für den Ryder-Cup, das Prestige-trächtige Duell zwischen 12er-Teams aus den USA und Europa. Auch wenn´s nur eine tolle Momentaufnahme ist – aktuell wäre Bernd Wiesberger als Nr. 9 im European Order of Merit fix dabei, aber auch der weit jüngere Matthias Schwab trotz Ups and Downs ein möglicher Captains-Pick-Kandidat. Und dann könnt´s um den ehemaligen Fontana-Jugend-Golfer und Trumau-Schüler-Fußballtormann Sepp Straka ein historisches Kuriosum geben, das utopischer klingt als es ist. Straka, der sich voriges Jahr wieder locker die US-PGA-Tour-Karte geholt hat, landete zum Saisoneinstieg auf Hawaii trotz einer verpatzten Startrunde (Platz 72, -1) noch mit 14 unter Par an Position 25 mitten unter oder gar vor etablierten Golf-Granden, die schon Major-Turniere gewonnen hatten. Und diese Woche geht´s für ihn in La Quinta bei San Diego bei einem Turnier weiter, in dem er 2020 als Vierter zwischendurch schon nach den Sternen geschielt hatte.

Sollte er sein Vorhaben in die Tat umsetzen und heuer PIGA-Tour-Siegpremiere feiern können, dann könnte es zur Qual der Wahl kommen, was den Ryder-Cup anbelangt – und sowohl Sepp Straka, den Doppelstaatsbürger aus Wien, derzeit wohnhaft in Alabama, als auch die Team-Kapitäne der USA und Europas betrifft. Alles noch ungespielte Zukunftsmusik, deren „Komposition“ in den (Golf-)Händen des Amerikaners aus Österreich liegt. Hätte jemand vor 20 Jahren so etwas auch nur angedeutet, geschweige denn vorhergesagt, er wäre für einen Golf-Fantasten, wenn nicht Narren gehalten worden. Die Brier-Erben allerdings haben spektakulär demonstriert, dass man nicht unbedingt aus  einem klassischen Golf-Land stammen und kommen muss, um zu großen Schlägen auszuholen. Und das in einem Weltsport, der punkto dichte (Welt-)Spitze sogar Tennis hoch drei ist. Und das wei0 niemand besser als die Tennisstars, die manchmal bei Charity-Turnieren mit den Golf-Granden spielen… 

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