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Vom Inline-Skater zum Eis-Flitzer – Junior Farthofer liebt den Schnellgang

Alexander Farthofer, wer, wie, was? Noch ist der erst 16jährige Tiroler aus Bad Häring, der für den Klub Latella Wörgl startet, nur Insidern der Inline- und Eisschnelllauf-Szene ein Begriff. Dabei hat sich der technisch interessierte und Kufen-technisch begabte HTL-Schüler unter den weltbesten mehr oder weniger Altersgenossen schon einen Namen gemacht, schließlich rangiert er in der Massenstart-Wertung im Junioren-Weltcup aktuell auf Platz zwei. Kein Wunder, dass Farthofer diesen Event und die 1500m zu seinen Lieblingsstrecken zählt.

Und da er auch im 500er-, noch mehr aber im 1000er und 300er gut drauf ist, kokettiert der Teenager schon mit der einen oder anderen Meisterschaftsüberraschung am Wochenende in Innsbruck. „Eine Medaille“, sagt er eher vorsichtig, „wär´ schön. Und wenn´s gut rennt, sollt´s auch drin sein.“ Die trotz ihrer Jugend weit älteren Gegner heißen Gabriel Odor, 21, der Topfavorit auf den Mehrkampftitel ist, der goldene Youth-Olympic-Teamsprinter Ignaz Gschwentner und – ja, und der Olympiafinalist Linus Heidegger, der wieder aus dem Ruhestand kommt, um ohne viel Training seine Klasse aufblitzen zu lassen.

Zurück zu Alex, der sich erst seit gut eineinhalb Jahren auf den Eisschnelllauf konzentriert, weil er an sich vom Inline-Skating kommt, das in Wörgl mit einer eigenen (EM)-Bahn sozusagen daheim ist. Seit Farthofer aber den Fokus aufs Eis legt, taut er immer mehr auf. Und das, obwohl er an Wochentagen quasi neben der Schule einen ziemlich eisigen Solopagat absolviert – alles nach Plänen des Ex-Langstreckenmeisters Wilfried Steinbrucker aus Kärnten, der seinen Musterschüler nur an Wochenenden in Inzell unter seinen Fittichen hat.

„Aber ich mach´ alles so, wie es der Willi verlangt“, sagt Farthofer, dem der Trainer einerseits großes Talent bescheinigt, zum anderen aber mitunter eine Überdosis an Ehrgeiz. „Und dann, wenn er zu viel macht, wird er manchmal krank. Dann muss er pausieren. Und diese verlorene Zeit muss er erst wieder aufholen.“ Trotzdem können sich die Zeiten von Alex sehen lassen. In seinem Jahrgang gehört er zu den Weltbesten. „Aber das zählt ja nichts, weil die Junioren von 15 bis 19 reichen …“ Andersrum: Manche haben ihm drei Jahre an Training voraus. Dafür aber hat Alex auch als Rennradler („In der 2. Gruppe im Ziel!“) und als Skilangläufer viel Kraft getankt und dabei auch Atem und Ausdauer verlängert… 

Mit Inline hat alles für Farthofer begonnen, auch Radrennen zählen nun zum Sommer-Trainingsprogramm

Für das große Schnelllauftalent, das sich nicht an irgendeinen Namen aus dem In- oder Ausland orientiert, „sondern an denen, die gerade die Besten sind“, schlagen vor allem in Innsbruck in den kommenden Tagen und Wochen die großen Stunden. Nach der Staatsmeisterschaft folgen auf der Open-Air-Olympiabahn in Innsbruck nicht nur der dritte Junioren-Weltcup (21./22. Jänner), sondern mit Heimvorteil auch die Junioren-Weltmeisterschaft auf der Freiluftbahn in Tirol. Dort kennt er sich aus, dort weiß er auch, woher oder wohin der Wind weht – er wie andere Eissternchen a la Jeannine Rosner oder auch Tobias Wolf, ein ehemaliger Shorttracker aus Kärnten, von dem Steinbrucker große Stücke hält und viel erwartet. Was die männlichen Junioren betrifft, so hat sich Alex, Sternzeichen Widder, schon die Hörner abgestoßen. Und steht zu Recht in der Pole-Position …

 

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