Tu Felix Auböck, kaum versilbert, kaum geimpft, schon gefiebert, werd´ und bleib wieder g´sund, damit sowohl der Schwimmsport als auch die heimischen Olympier auf dich und deine Klasse in Tokio bauen können. Vielleicht noch ein wenig auf die Alexandri-Synchron-Nixen, aber das ist schon Wunschdenken. Was die Schwimmer betrifft, so sei festgestellt, dass auch bei Tokio-Qualifizierten eine Stagnation zu konstatieren ist, darüber können mittelprächtige EM-Semifinal-Qualifikationen in Budapest nicht hinwegtäuschen, weil anders als SchwimmerInnen anderer Nationen die ÖsterreicherInnen nicht einmal in die Nähe ihrer Bestleistungen gekommen sind, sondern in etwa nur Platzierungen und Zeiten erreicht haben, die sie schon 2018 bei der Glasgow-EM erzielt hatten.
Warum also, so fragt man sich, hat dann etwa Vizepräsidentensohn Rothbauer sowohl einen Trainer- als auch Ortswechsel vollzogen, damit er im Vorlauf über 200m Brust zirka zwei Sekunden über seinem Rekord aus dem Vorjahr bleibt? Ob das alles damit zu erklären ist, dass Budapest nur eine Standortbestimmung und alles längst dem Fernziel Tokio und Olympia untergeordnet ist? Ja, wenn dem so ist, dann fragt man sich unwillkürlich, warum dann ein Felix Auböck fast aus dem Training so gut schwimmen kann, dass er sich mit Silber belohnt, der allersten Medaille seines Lebens …? Alles individuell und offenbar auch exzeptionell.
Ganz bitter aber muss für den anderen OSV-Vizepräsidenten, den Doppeldoktor aus Oberperfuss, der Schlag ins Wasser für eine 4x200m-Kraulstaffel der Damen mit seinem Fräulein Tochter Lena Opatril, 21, gewesen sein. Angesichts der schwachen Zeiten und noch schwächeren Platzierungen von Lena (2:02,91/Platz 46!) und Cornelia Pammer (36.(2:02,46/36.) bei einer EM und nicht WM würd´s bei allem Respekt vor einer Marlene Kahler (200m-Bestzeit 1:59,60), der von Linz in die Schweiz geflüchteten Lena Kreundl (um 2:01, nicht gestartet) oder der mental leider schwächelnden Trainingsweltmeisterin Claudia Hufnagl (um 2:02, Semifinale 200m Delfin, 16., bereinigtes Resultat) dem Fass den Boden ausschlagen, dem ÖOC ein solches Quartett (Quintett mit Ersatz) vorzuschlagen.
Caro Pilhatsch: EM-Finalistin über 50 Meter
Rücken, die nicht im Tokio-Programm sind.
Aber ein Schelm, der denkt, es könnte noch andere Hintertürchen geben, durch die die eine mit anderen schlüpfen könnte – etwa eine Staffel-Einladung durch den Weltverband, wenn die eine oder andere Nation aus Pandemiegründen das Handtuch werfen sollte. Ja, unsereins hat viel erlebt, wenn´s um Olympiatourismus gegangen ist. Und kennt daher auch seine Pappenheimer …
Einer, der von Jugendjahren an nicht zu dieser Spezies gehört hat, das ist jener Felix Auböck, der sich früh auf die Socken gemacht, sprich: von einem Ausland ins andere begeben hat, um sich mit höchstem Einsatz immer mehr zu steigern, mit immer besseren Zeiten immer mehr Schlagzeilen zu liefern und sich schließlich auch noch mit der ersten Medaille seines Lebens als Moralinjektion für Olympia und Tokio zu belohnen. Das sind Qualifikationen, wie sie sich gehören – und keine Mauscheleien unter Funktionärsfreunden nach dem Motto: Gib ich Dir, schenkst Du mir. Und wir reiben uns dann die Hände in unfairer Unschuld.