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Von heimlichem WM-Doppelpack und echtem Kelch, der vorbeiging

Bevor irgendwer womöglich auch noch auf die Idee kommen könnte, über Pannen, Pech und Pleiten im blöd gelaufenen Damen-Super-G zu reden und zu schreiben, dem sei ins WM- Stammbuch geschrieben: Erstes Herren-WM-Rennen, erstes Gold für Rotweißrot und für Vincent, den Landwirt aus Gramastatten bei Linz, der eigentlich nicht Kriech-, sondern Speedmayr heißen müsste. Na also, Ski-Herz, was willst du mehr? Eigentlich schon oder sogar noch viel mehr, denn im Grunde ist´s ja ein österreichischer Doppelpack in Cortina, weil sich hinter dem versilberten Deutschen im schwarz gestreiften DSV-Dress namens Romed (ius) Baumann in Wahrheit ein waschechter Tiroler aus Hochfilzen im neuerdings isolierten Bezirk Kitzbühel mit deutscher Frau und deutschem Pass versteckt.

Zumindest eine Silberne für Bayern darf sich jetzt der Nicht-Bajuware, echte Nürnberg-Franke, wahre Lutheraner im angeblich erzkatholischen Freistaat und vor allem Tirol-Erzfeind Markus Söder als Feder auf den deutschen Hut stecken. Eine kleine, feine Nebensache. Ein kleines, feines Dankeschön an den ÖSV wäre ja vielleicht auch nicht ganz so verkehrt gewesen, schließlich ist ja dieser Romedius („Das war im Unter-Inntal früher net so ungewöhnlich!“) von den bösen Ösis so gut ausgebildet worden, dass er – 17 Jahr, lang ist´s her – Juniorenweltmeister, WM-Vierter (Abfahrt) im bayrischen Garmisch und WM-Kombi-Dritter in Schladming geworden war. Für Rotweißrot und nicht Schwarzrotgold…..

Zurück zum, nein: offiziell Doch-nicht-Doppelpack, sondern zum Kelch, der nicht nur an unseren Speedy-Kriechmayr vorbeigegangen ist. Sie wissen, es hat – wie man im ORF oft hört – nicht viel gefehlt, nämlich der Hauch von sieben, nein: eigentlich acht Hundertstelsekunden, dann wäre nicht unser Veni, vidi, Vinci, sondern der Nicht-Mehr-Unsere Neo-Deutsche Baumann statt des am Ende mickrigen, endlich entsorgten Ösi-Baumännchens zu Gold und Titel gefahren! Verstehen Sie jetzt, meine Blog-Leser, warum auch die ÖSV-Granden vor Ort oder aus der Corona-sicheren Ferne da gezittert haben, als der Romedius wie von Furien gehetzt immer schneller, der Rückstand zum Head-Master immer kleiner geworden war, dass unser extrovertierter Ober-TV-Experte Armin Assinger mit einem Kärntner Urschrei des Entsetzens schon zweifelte, dass die Uhren richtig gehen würden.

Stellen Sie sich vor, es wäre noch ein paar Meter weiter gegangen  und unser Bajuware aus Hochfilzen hätte unseren Bauernbuben aus dem Linzer Flachland …. ? Nein, nein, der liebe Ski-Gott hat beim Zuschauen auch ein Einsehen gehabt und gesagt: Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Nicht auszudenken, hätte uns just einer wie der Romedius, bei uns wegen Erfolgslosigkeit schon ausgemustert und dem DSV geschenkt, aber als womöglich finanziell nicht mehr auf Rosen ohne Dornen gebetteter Neudeutscher so schnell wie seit Jahren nimmer, den so wichtigen Auftaktsieg zur zuschauerlosen Fernseh-WM 2021 weggeschnappt. Na, da hätt´s nicht nur gerauscht im Blätterwald, da wären vom Präsidenten abwärts alle dagestanden wie die Ski-Trottel der Nation. Aber wie gesagt, lasst uns erstens mit dem ebenso sympathischen wie schnellen Speedy-Kriechmayr über Gold jubeln. Und zugleich dem Himmel danken, dass er dafür gesorgt hat, dass die Uhr richtig und ein Kelch namens Baumann an uns vorbei geht. Vergelt´s Gott!

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