Fussball

Von heißen Preisen, schwarzem Loch Ness und echtem Sport mit Zahlen und Fakten

Es wird Zeit, dass ganz große Sport-Klassiker in Kürze das Kommando übernehmen, sprich: Tennis in Wimbledon und die Tour de France der Radprofis, aber auch die Schwimm-WM in Japan mit Auböck, Alexandri-Drillingen und Co. Alles, was sich bis dahin abspielt, erinnert an das berühmte Loch Ness, das mit Thesen, Gerüchten, Spekulationen, wer wann wo wie und warum irgendwo auf- oder doch wieder abtaucht. Es ist auch, um das so zu sagen, wichtige Ein- und Beilage für die sogenannte Saure-Gurken-Zeit In erster Linie für den Fußball, in dem eine Schlagzeile die nächste provoziert oder auch wieder dementiert.

An einem Tag wird vermeldet, dass sich Kylian Mbappe und Real-Madrid so gut wie einig sind, ehe auf einmal Liverpool und Klopp im Wettrennen um den Fußballsprinter gewesen sein sollen, worauf sich – so liest man – plötzlich jener Klub, bei dem der Neo-Kapitän der Franzosen bis 2024 unter Vertrag steht, mit einem knappen 195-Millionen-Angebot an Kylian in das Doch-Nicht-Transfer oder Willst-Doch-Bleiben-Karussell eingestiegen ist.

Ja, so lassen sich die Zahlen und Ziffern aus erster Hand in immer schwindelerregende Höhen schrauben, gegen die das Buhlen des FC Bayern München um den englischen Rekordschützen Harry Kane geradezu kleinkariert wäre mit vergleichsweise bescheidenen 60 oder 70 Millionen Euro, die die Hoeneß- und Rummenigge-Erfüllungsgehilfen an Tottenham Hotspur überweisen wollen.

Ob dieser Kane das Bayern-Schicksal so beeinflussen wird wie ehedem ein Lewandowski, wage ich zu bezweifeln, weil er im Gegensatz zu „Lewa“ keine deutsche Erfahrung mitbringt. Aber gemessen an Nationalspieler Rice, für den Arsenal mehr als 100 Millionen Euro oder Pfund, wer weiß, zu zahlen bereit ist, geradezu ein Schnäppchen für einen Torjäger.

Man möge entschuldigen, wenn ich mir zu sagen erlaube, dass es sich hier um eine subtile Form von Menschenhandel handelt, der unter dem viel schöneren Vokabel Transfer da abläuft. Da lob ich mir die Jubel- und Vollzugsmeldung, dass der um nicht einmal die Halbscheit oder gar ein Viertel solcher Unsummen aus Tausend und einer Nacht von Leipzig zu den Bayern gewechselte Ex-Salzburger Konrad Laimer nicht den schon vor Monaten angekündigten Transfer begossen, sondern in der Toskana seine Traumhochzeit mit Ines Sarah. 

Zugleich war´s auch so was wie eine Abschiedsparty für seine Bullen-Freude Orban, Forsberg, Nkunku oder Timo Werner. Auch dieses Fest in der Villa Gamberaia bei Florenz wird ja nicht gerade im Billigsdorf gewesen sein, wer aber einen Vertrag mit den Bayern abschließt, kann sich so etwas schon einiges kosten und – wie es ein Sportportal vermeldete – auch ordentlich krachen lassen.

Kleinere Brötchen, um beim Teutonischen zu bleiben, muss hingegen Teamkollege Florian Grillitsch backen, der einst von Hoffenheim auszog, um in der ganz großen Fußballwelt zu tricksen und zu scoren. Am allerliebsten wäre er ja in den Golf von Neapel gezogen, wo die Maradona-Erben nach Jahrzehnten wieder Meister wurden, die Alternative Ajax Amsterdam allerdings entpuppte sich als besseres Wartezimmer, aus dem er hin und wieder geholt wurde.

Jetzt, da seine Träume von einem Superklub geplatzt sind wie eine Seifenblase, höre und lese ich, dass der zweifellos technisch versierte, talentierte Flo mangels „Traumhochzeit“ mit einem Traumverein zu seiner alten Liebe zurückgekehrt ist, die offenbar nie rostet, sprich: der TSG Hoffenheim, die der SAP-Milliardär Dietmar Hopp von Null zur Bundesliga mit eigenem Schmuckkasten-Stadion geleitet hat.

Aber wie heißt´s doch so schön: Besser Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach. Wie viele da noch weg-, davon- oder gar ins Loch Ness fliegen, das werden uns die nächsten Tagen und Wochen zeigen, wenn Preis und Wetter heiß sind. Um echte Zahlen, Daten und Fakten geht´s gottlob demnächst wieder bei Wimbledon, Tour de France und auch bei der Schwimm-WM im fernen Fukuoka. Für das deutsddche U21-Teram schon heute und Sein oder Nichtsein. Hamlet lässt grüßen. 

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