Nach den French Open ist vor den nächsten (Groß)-Ereignissen, die womöglich gar keine waren oder sind, aber als solche hochgespielt wurden/werden. Wie heute der neuerliche Versuch von Dominic Thiem, aus dem latenten Tief zu finden, diesmal beim Challenger im schönen Perugia. Oder wie gestern das 1000. Jubiläums-Länderspiel des Ex-Ex-Weltmeisters Deutschland in Bremen gegen, wie könnte es in (russischen Angriffs)-Kriegszeiten anders sein, die Ukraine, ausgeschildert als Charity für Notleidende, wobei der Teufel in der Not auch Waffen frisst. Als ewiger Unkenrufer habe ich übrigens beim blamablen Stande von 1:3 in einem Freundeskreis gewettet, dass solch ein Goodwill-Match natürlich keinen Verlierer haben darf, den Blaugelben also am Ende die Munition, sprich: Kraft ausgehen, das Spiel mit einem gerechten Unentschieden enden würde. Ich hätte gestern lieber ins Casino gehen und auf ein 3:3 in der Nachspielzeit aus einem Elfer setzen sollen, dann hätte ich mich ganz schön bereichert.
Nicht im monetären, aber familiären Sinn bereichert stieß unser erfolgreichster Titelsammler aller Zeiten, sprich: David Alaba, zur Vorbereitung unseres Fußballteams für die EM-Qualifikationsspiele gegen Belgien und Schweden. Ob er zu schüchtern war oder nicht, das weiß ich nicht, das süße Geheimnis eines kleinen Schwesterleins für den Sohnemann Zion aber hat für ihn dann sein bester Freund und unser allerbester Arnie, also der Noch-Bolognese und Noch-nicht-Milanese Arnautovic, den schon äußerst gespannten Medienleuten verraten. Angesichts des zweiten Kindes steht zu hoffen, dass der heuer als Meister und Champions-League-Sieger entthronte, aber mit Copa del Rey doch wieder gekrönte Abwehrkönig David mit doppelter Energie und verdoppelter Motivation in das vielleicht vorentscheidende Duell mit Les Diables Rouges (roten Teufeln) geht, um sie – noch dazu De-Bruyne- und damit womöglich Ideen- und Regisseur-los – bei den Hörnern zu packen. Ja, das wär´ein noch viel größerer Hammer als das Engagement von Peter Stöger als neuer Sportdirektor beim gerade vorm Abstieg in die regionale Bedeutungslosigkeit geretteten Traditionsklub Admira.
Vermeldet wurde noch ein anderer Paukenschlag, der nichts mit Fußball und Toren, sondern mit dem ÖOC, also dem Olympischen Comite Österreichs zu tun hat, wo es ja seit geraumer Zeit rund geht. Der vermeintliche Paukenschlag, der sowohl von denen, die ihn ausführten, als auch von verlängerten Medienarmen gebührend in die Auslage gestellt wurde, ist für mich fast so etwas wie ein göttlicher Segen – oder wem´s zu klerikal ist – himmlischer Genieblitz. Und der wäre, so werden meine nicht ganz so interessierten Blog-Freunde fragen? Die drei (ziemlich politisch punzierten) Dachverbände ASKÖ (rot), Union (schwarz) und ASVÖ (mittendrin a-dabei) haben Klartext gesprochen und gesagt: Wir sind beim neuen Ausschuss zur Wahl der künftigen ÖOC-Führung nicht mehr dabei! Unterton, der von Leuten kommt, die meinen, sie hätten Oberwasser: Wir Topfunktionäre lassen uns doch nicht weiter „papierln“. Verflucht no amoi. Aus. Basta.
Ich weiß, ich weiß, es gibt auch dort einige ehrliche Häute welcher Schattierungen immer, die es als Ex-Sportler: Innen gut meinen. Aber wer die ORF-Diskussion (am Sonntag, Wiederholung Montagnacht) verfolgt hat, der musste sich wundern, dass da von Seiten der „Revoluzzer“ offensichtlich Birnen mit Äpfeln vertauscht, das ÖOC als unabhängiger Verein mit mehr oder weniger verdienten Granden mit Sports Austria (vormals BSO) und politischen Instrumentarien verwechselt wird.
Anders als Dach- und Fachverbände leben die heimischen Olympier und die von ihnen geförderten Sportler: Innen mehrheitlich von (Sponsoren) Geldern und nicht von der öffentlichen Hand, die sich sowieso viel zu sehr (manchmal wenig bis gar nicht, wo sie es sollte und könnte) ins Geschehen einmischt. Da es sich in erster Linie um einen Verein handelt, der olympiawürdige Sportler: Innen unterstützt und eben diese auch für Winter- und Sommerspiele nominiert, sollte es sich meiner Meinung nach im Grunde um einen Kreis früherer tüchtiger „Sportmacher/manager“ und ehemaliger Größen handeln, die sehr wohl beurteilen können, wer ins Rennen geschickt werden soll.
Und wenn Sie mich fragen, dann sollte es im ÖOC nicht von Apparatschiks wimmeln, sondern Sport-
Granden, die auch im Leben nach der Karriere ihre Frau/ihren Mann gestanden haben, ob sie jetzt Innauer oder Muster, Hadschieff oder Hunyady, Klammer oder Gottwald, Eberharter oder Raich, Millonig oder Konrad, Brier oder (Marc) Janko, Jukic oder Podoprigora als bestens integrierte Migranten, aber auch Paralympics-Stars wie Onea oder Weber-Treiber heißen, um nur einige Beispiele zu nennen. Sie sollten für Olympia zuständig sein, die Fach- und Dachverbandspräsident: Innen aber für das Alltagsgeschäft, in dem sie ihre Muskeln nicht nur verbal spielen lassen können. Aber ehe diese Musik einmal gespielt wird, erwartet uns wohl noch oft ein Walzer der Toreros …