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Von Peter Schöttel und den oft undurchsichtigen Rollen heimischer Sportdirektoren

Ich habe mich doch entschlossen, jene Zeilen über Team, Teamchef und vor allem den Sportdirektor des Fußballbundes zu schreiben, die vonnöten sind. Was ich von teils sehr guten, aber doch maßlos überschätzten Legionären halte, wie ich schon immer zu Franco Foda als Teamchef gestanden bin, das ist ja hinlänglich bekannt. Wenn es aber auch um die personelle Wurzel zwar nicht allen, aber vielen Übels gilt, dann sollte man nicht zögern, sich den seit fast 5 Jahren im Amt befindlichen Sportdirektor vorzuknöpfen. Wer sonst, wenn nicht Peter Schöttel war schon 2017 dafür verantwortlich, dass Franco Foda als neuer Teamchef engagiert wurde? Was beider Wesen betrifft, so sind sie sozusagen Wahlverwandte als Weichspüler und Faserschmeichler, Konformisten und Kompromissfreunde, die am liebsten das Wort von Kontinuität im Munde führen. Und wie schaut´s eigentlich mit Kontinuität des Misserfolgs oder jener der geplatzten Träume aus?

Nur keine Schnellschüsse, lieber endlos herumeiern – das ist beider Naturell, da kann halt kein Mensch aus seiner Haut, das war etwa bei Peter Schöttel schon als talentierter Abwehrspieler so, der stets ein treuer Leutnant von Abwehrchefs war, aber selbst nie ein lautstarker Boss als Libero, nach dessen Pfeife andere tanzen hätten müssen. Und das hat sich auch in der Karriere danach als Trainer und Sportdirektor nicht nur bei Rapid wiederholt, am Ende seiner Vereinstätigkeiten auch beim Absteiger Grödig, ehe er beim Fußballbund als Nachwuchstrainer (U19) und dann als Ruttensteiner-Nachfolger und Sportdirektor anheuerte. Wenn er in dieser Funktion nach einigen Jahren der Salzburger Dominanz erst jetzt draufkommt, dass es halt verdammt schwer wäre, die RedBull-Fußballstrategie mit dem längst im Ausland tätigen „Wien-Eck“ auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, wenn es obendrein so schwierig wäre, angesichts dichter Terminkalender neue Richt- und Leitlinien einzustudieren, dann frage ich mich, wieso der Herr Sportchef nicht dem derart gestressten Herrn Teamchef längst unter die Arme gegriffen hat?

Wie bei so vielen anderen sogenannten Sportdirektoren – übrigens eine Job-Beschreibung, die bis vor zwei Jahrzehnten so gut wie unbekannt war – im Doch-Nicht-Sportland Österreich sollte einmal genau definiert werden, was alles zum Aufgabenbereich in diesen Ämtern gehört, die nicht immer, aber in der Regel ganz gut honoriert sind. Nein, nein, hier soll kein Futterneid geweckt, sondern schlichtweg hinterfragt werden, wie wichtig bis womöglich gar entbehrlich manch einer der nicht unerheblichen (Budget)-Posten ist. Mit wenigen Ausnahmen wie etwa der Salzburg-Freund Christoph  stehen In- und Output, wie es im Neudeutsch heißt, in keiner Relation. Wär´s anders, würde der mit so vielen hochtrabenden Ämtern ausgestattete heimische Sport schon viel besser dastehen und viel mehr gewonnen haben. Nicht nur, aber vor allem im Fußball. Die Zeit scheint mehr als reif, manch einen teuren und alles andere denn  erfolgversprechenden Ballast abzuschö …, pardon: abzuschütteln…

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