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Von toller Königs- zur teuren Schnapsidee

War sie nicht eine Königsidee, diese so simple, simplifizierende, dafür aber umso grandiosere Ampel-Regelung, die dem Herrn Volksschullehrer i. R. und hochgelobten Gesundheitsminister An(gst)chober da eingefallen ist? Ja, jetzt nickt endlich auch der Dummste, um eine Anleihe unseligen, zynischen Goebbels-Angedenkens zu nehmen, und sagt: Jetzt hab´ ich kapiert! In erster Linie aber haben unsere Nachbarländer, vor allem die darin geübten Deutschen, gleich kapiert – und geradezu gierig diesen herrlichen Fehlpass aufgefangen, um ihrerseits die Ampel an den Grenzen zum Tourismusland Österreich einmal ganz felsenfest auf Rot zu schalten! Kurzum, ein genialer Schuss ins eigene Knie, wenn nicht ins Herz der heimischen Wirtschaft, zu der auch und vor allem der Winter- und Skisport gehören! Als wäre er bestellt worden, hat´s nach dem langen Spätsommer über Nacht den Schnee wie ein Geschenk des Himmels als Vorboten eines Winters hereingeschneit, von dem niemand weiß, was er uns außer Milliardenverlusten sonst noch alles bringt oder ver-, ab- und zusperrt!

Jetzt wurde zwar Sölden von Frau Holle mit dem weißen Segen in Hülle und Fülle verwöhnt, aber wer wagt es angesichts der roten Karte für Tirol zu prophezeien, ob der Gletscher-Weltcup unter vordem abgesegneten speziellen Voraussetzungen überhaupt erlaubt und dann als Winter- und Skiwerbung gestartet werden kann? Und was bedeutet das ganze Anti-Österreich-Szenario obendrein für die WM-Bewerbung von Saalbach-Hinterglemm im Rennen mit dem zumindest bisher unbedenklichen und nicht verseuchten Kandidaten Garmisch-Partenkirchen. Wer sagt, dass nicht die eine oder der andere aus dem FIS-Gremium ins Wanken kommt, der grundsätzlich den Salzburgern die Stimme zu geben zugesagt hat? Wie solche Wahlen oft enden, das ist bekanntlich nicht nur eine Sache von Angeboten oder glaubhaften Testimonials, wobei man sich unwillkürlich fragt: Wo bleiben denn die Salzburger Platzhirsche Hirscher und Herminator, wenn´s um eine WM in Salzburg geht?

Na ja, wie solche „Duelle“ am grünen Tisch ausgehen, das diktieren halt nicht nur logische Überlegungen und logistische Vor- oder Nachteile, vielmehr können sie von Emotionen be- und überstimmt werden. Oder anders formuliert: Wo es möglicherweise zu unverhofften Bauchentscheidungen kommt, weil sich die FIS-Mitglieder mit Covid-19-Ängsten infiziert haben, dort kann mit Hirn auch Herz auf der Strecke bleiben. Warten wir einmal ab, auf welche Farbe im ski-diplomatischen WM-Duell in wenigen Tage die Ampel beim Weltverband geschaltet wird. Und wohin im Casino Corona die Kugel rollt. Leicht(er) hat´s die Regierung den Saalbachern wie Glemmern jedenfalls nicht gemacht. Schon jetzt hat sich ja die vermeintliche Königs- längst als Schnapsidee entpuppt. Auch ohne Sperrstunden und Gästelisten …

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