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Unaufhaltsamer Austria-Aufstieg und kein Klopp-Wort zu Bullen-Tiefflug

slovencik/apa

Auch wenn die fabelhafte und auch sportlich die Erwartungen übertreffende Heim-WM inzwischen Ski-Geschichte ist, so ließen sich noch einige Blog-Geschichten mit interessanten bis alarmierenden Hintergrund-Stories verfassen. Ich finde aber, dass genug wirklich genug ist, um Atem zu holen für den anderen Volkssport, wenn man dieses Wort noch verwenden darf, den Fußball also, bei dem unsereins allerdings nicht Nummer 1, 2 oder 3 auf der Welt ist.

Gehen wir also in medias res, sprich: die heimische Bundesliga. Oder besser gesagt, wie sich seit Monaten und Wochen die bis vor kurzem noch jahrelange Einbahn-Meisterschaft entwickelt hat. Wer das vor einem Jahr erwartet hätte, als das Damoklesschwert des Konkurses just zur Veilchen-Blüte über der traditionsreichen Austria schwebte und von den Salzburgern Jungbullen auch von TV-Experten noch geschwärmt wurde, als längst der Abwärtsturbo eingeschaltet war, der wäre verlacht worden.

Mittlerweile ist vielen das Lachen vergangen, weil vieles halt auf einmal ganz anders kam und immer noch kommt als gedacht. Was die Bullen betrifft, so stehen sie neuerdings da wie eine Herde an Hornochsen. die alle Vorzüge und Tugenden so schnell vergessen haben,ö wie Kader, Trainer, Funktionäre und Spieler rotieren. Während auf den allzu lange allzu sieggewohnten Klub des Dosen-Milliardär-Erben das geflügelte Wort zutrifft: Je höher du steigst, desto tiefer kannst du fallen, gilt für die inzwischen nach 12 Spielen und dem Derbysieg punktegleich mit dem im Cup entthronen Meister Sturm von der Tabellenspitze lachenden Violetten der konträre Spruch, der da lautet: Totgesagte länger leben. Und aktuell ohne großen Fuß und vor allem Europacup, der zusätzlich Substanz kostet, auch besser. Übrigens nicht ganz ähnlich dem Dorf- oder Kleinstadtklub Wolfsberg, der unter dem kleinen Didi Kühbauer der Reihe nach den Großen ein Haxl stellt …

Hatte nicht nur Fans, sondern auch Experten den Rapidlern zugetraut, die Wiener Titelflaue zu beenden, so schlägt das Pendel nun zur Austria aus, die auch mit Hilfe der politisch gut vernetzten Führung und des zuvor verteufelten Linzer Managements eine verblüffende Trendwende geschafft hat mit einem Trainer, der es verstanden hat, rund um Heimkehrer Dragovic eine Mannschaft zu formen, in der jüngere Semester wie etwa Derby-Doppelpack Fitz aufblühen. Und alles ohne Tamtam, sondern als Leisetreter. mit einem Erfolgslauf über ein Dutzend an ungeschlagenen, mehrheitlich siegreichen Spielen. Dazu ist den Violetten, ob Nahverhältnis oder aber Rivalität, auf jeden Fall zu gratulieren.

Was hingegen in Salzburg passiert, wo nicht einmal noch das Titel-Play-off in trockenen Tüchern ist, um die dramatische Situation zu betonen, so sind mit der auf Millionengewinne ausgerichteten Transferpolitik die Zielsetzungen ein Rätsel. Und noch mehr überrascht mich, dass ich seit seinem Amtsantritt als Fußball-Oberbulle von der charismatischen Galionsfigur Jürgen Klopp noch keine Silbe zur Abwärtsspirale des jahrelang unantastbaren Vorzeigeklubs gehört hab´. 

Aber vielleicht regiert beim Dosen-Imperium, was die vergleichsweise kleine Mozartstadt und das kleine Österreich betrifft, statt eines Klopp-Machtworts eher das auch politischer Korrektheit wegen im Sprachgebrauch neuerdings verpönte Sprichwort: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann wieder gehen. Momentan jedenfalls sehe ich schwarz für die nahe Zukunft des Ex-Serienmeisters. Zum Schaden des heimischen Fußballs auf internationaler Vereinsebene.

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