Knalleffekt in Hütteldorf, so hat ein Medium knallig geschlagzeilt. Wie viel selbst grün-weiß angehauchte Normalverbraucher damit anfangen konnten, weil sich Rapid von seinem Wirtschafts-Geschäftsführer getrennt hat, scheint mehr als überschaubar zu sein. Ich bin mir fast sicher, dass die Wenigsten was mit Marcus Knipping anfangen, es sei denn jene, die ein Kurier-Interview gelesen haben, in dem der ehemalige Borussia-Dortmund- und nun Ex-Rapid-Wirtschafts-Geschäftsführer sich vorstellen hätte können, den erst 2026 auslaufenden Vertrag sogar zu verlängern. Und kaum erschienen, schon ist Marcus Knipping bei Rapid so ähnlich Geschichte wie frühere deutsche Manager oder Cheftrainer, die von Kultklubs kamen oder Kultstatus hatten.
Warum der seit seiner Verpflichtung eher Invisible Man mit Meriten aus dem Kohlenpott buchstäblich Knall auf Fall durch einen einstimmigen Rapid-Vorstandsbeschluss von einem Tag auf den anderen gefeuert wurde. entzieht sich nicht nur meiner Kenntnis. Auch der ehemalige ORF-General und ebenso verhinderte ‚Festspieldirigent in Salzburg wie Finanzminister im Zuckerl, also Alexander Wrabetz, ließ sich nicht in die verdeckten Karten blicken, was der Anlass für diese abrupte Trennung war. Da Rapid ja offenbar, wenn nicht gelogen wurde, wirtschaftlich ganz gut dasteht, muss es entweder persönliche Aversionen und Emotionen geben. E sei denn, Knipping hätte, was wir aber weder glauben noch artikulieren wollen, seine Kompetenzen überschritten oder har goldene Löffel … lassen wir das lieber, bevor es Probleme gibt.
Rapid ist uns also eine Erklärung schuldig, was da passiert ist, dass man einen vordem als Wirtschaftsexperten gepriesenen Manager zumindest temporär durch die grünweißen Allheilmittel oder personellen Allerweltkerle ersetzt, die da Sportdirektor Katzer und Steffen Hofmann, Mädchen für alles, heißen. Solange nicht Klartext geredet wird, darf sich niemand wundern, dass unter, aber auch abseits der grünweißen Szene über die Motive spekuliert wird, die – wer weiß, was neuerdings in diesem Land alles möglich ist – auch politische Hintergründe hat.
Schließlich war und ist Rapid selbst dann, wenn die Stadt Wien mittlerweile den Erzrivalen in Violett gerettet hat, ein ziemlich SP-naher Verein, was nicht nur mit dem roten Parteifreund als den doch wieder alten Präsidenten zu tun hat. Wenn Wrabetz und Konsorten schweigen wie ein Buch mit sieben Siegeln, dann bin ich schon neugierig, ob der geschasste Knipping über kurz oder lang doch noch seine Version der Rapid-Geheimnisse ausplaudert. Es sei denn, es wurde ihm, um mit dem Volksmund zu reden, das Maul ganz ordentlich mi einer schönen Abfertigung gestopft…

