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Was uns im TV alles an Allerlei vorgesetzt wird, manch Großes und Goldiges aber an uns vorbeigeht

Ja, wir werden von heimischen Staats- oder Privat-TV-Sendern wirklich verwöhnt. Wenn wir schon bei der Tour de France durch die ORF-Röhre geschaut haben, dann waren wir natürlich beim Empfang in Osttirol live dabei, nicht wahr. Und wenn nicht der Staatsfunk, dafür aber der Bullenkonzern zum Kitz-Tennis mit allem an Aufputz, den er zu bieten hat, vor Ort mittendrin ist, dann lässt er uns mit dem Turnierdirektor beim Thiem-Comeback um die Wette jubeln! Und eh klar, wenn es Gender-Gebote und Frauen-Quoten verlangen, dann sind wir frei von jedem Patriotismus natürlich live dabei, wenn die blonden Schweden-Girls die US-Weltmeisterinnen im Elferschießen entthronen. Und ebenso selbstverständlich beim Beachvolleyball-EM-Hit auf der Donauinsel, wobei wir so genau nicht wissen, wen wir bei put your hands up in  the air oder alternativ that´s the way I like it die Daumen drücken sollen, da ja unsere „BaggerInnen“ die Chancen vorzeitig in den Sand gesetzt haben.

Ja, wir werden richtig verwöhnt mit allerlei an Allerlei, zu dem auch nach dem Motto. Hauptsach´, ihr bewegt´s euch, Yoga-Lektionen aus den schönsten und luxuriösesten Destinationen gehören. Wie am heutigen Sonntag in ORF Sport plus, während der öffentlich-rechtliche Sender einen großen Bogen um die heuer erstmals im Sommer und für alle Disziplinen in Glasgow ausgetragene Rad-WM machte. Dabei, so würde ich meinen, wäre Schottland auch ohne Felix Gall am Start den Kauf der TV-Rechte oder gar eine Film-Reise durchaus wert oder angemessen gewesen. Nicht etwa deshalb, weil man dann (abseits vom Eurosport) erst erlebt hätte, wie sich ein australischer Holländer in Diensten der nicht mehr ganz neuen päpstlichen Sportabteilung des Vatikans auf die Verfolgung einer Spitzengruppe mit dem Tiroler Gamper machte, ehe der WM-Tross von Demonstranten gestoppt wurde, die sich – wie ihre grünen Kollegen in Wien oder sonst wo – auf die schmale Straße geklebt hatten. Zum Glück kamen sie nie groß ins Bild. Und zum Glück wurde das Rennen nur unter-, aber nicht abgebrochen nach der Brundage-These wie Devise: The Games must go on!

Nur in einem Livestream, wenn überhaupt, war allerdings zu sehen, dass sich hinter dem Rücken des Straßenrennens die junge Tirolerin Mona Mitterwallner (Foto) im Mountainbike-Marathon den im Vorjahr verlorenen WM-Titel in eindrucksvollem Stil zurückholte – und damit für Österreich bereits die zweite WM-Goldene nach jener durch Downhillerin Valentina Höll gewann, dazu auch noch Abfahrtssilber (Kolb). Da die neue Radsportnation ja auch noch eine Skination war und ist,  so gab´s bei der Junioren-WM im Grasskilauf passend zum (Un)-Wetter auch noch einen rotweißroten Medaillenregen auf Skirollern in burgenländischen Rettenbach, das fern vom Ferner vom Wurmfortsetz des Skisports zur Goldgrube wurde, wo samt Wiesen die Gegner eingeseift wurden. Aber wenn vom Einseifen die Rede ist, gibt´s hierzulade ja genug Spezialisten, die wissen, was man an (seinen) Spezis hat …

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