LIVE MIT JOE METZGER

Wenn eine Internet-Todesdrohung mehr beschäftigt als zwei Daviscup-Pleiten

Gut oder eigentlich nicht ganz so gut, dass es Abertausende, wenn nicht Millionen an Menschen gibt, die verrückt sind nach Sportwetten, bei denen sie mehr oder weniger Geld machen. Und die dann, wenn sie Verluste bauen, weil sie nicht aufs falsche Pferd, sondern falsche Spieler: Innen gesetzt haben, sich in Wort und Ton in den sozialen Medien welcher Form immer an diesen „Versagern“ rächen.

Oder ihnen sogar Todesdrohungen zukommen lassen wie jenem einstigen, inzwischen in die 30er-Jahre gekommenen Ex-Wunderkind Tamira Paszek, die diese alles andere denn frohe Botschaft publik und damit plötzlich zu einem ganz, ganz wichtigen Gesprächsthema gemacht hat. Nicht nur in den sozialen, Print- wie elektronischen Medien, sondern sogar beim Daviscup-Duell mit Portugal in Schwechat, das ja Freitag nicht schlechter hätte beginnen können mit zwei Einzel-Niederlagen, was aber nicht heißt, dass wir das Ding – so sagt man ja neuerdings – doch noch umdrehen können.

Wie eingangs gesagt, so gibt´s immer wieder solche Wettfreaks, die dann ohne lange nachzudenken, mit Dampf auch verbalen Müll abladen, wenn sie monetär durch die Finger schauen, also Geld verlieren statt Jackpot zu knacken. Da ich selbst außer einmal am einarmigen Banditen in Las Vegas mit verjuxten 50 Dollar nie gespielt hab, aber einige Sportwetten-Fanatiker kenne, die bei Verlusten die „Sündenböcke“ am liebsten ebenfalls zum Teufel jagen würden, sollte man – ohne zu unterschätzen, dass es weltweit überall unberechenbare „Elemente“ gibt, die vor nichts zurückschrecken, man schaue nur zu den Amokläufen in Amerika  – nicht alle Worte auf die Waagschale legen, die da via Facebook und Co. in Umlauf kommen.  Und die sich damit sozusagen potenzieren, bis sich – wie gehabt – manch Mücken dann zu mammutähnlichen Elefanten auswachsen.

Natürlich gilt auch da der Grundsatz, den Anfängen zu wehren, was aber, wenn sie mich und nicht nur den Play-Fair-Code fragen, ein höchst schwieriges Unterfangen ist, solange zum einen Glücksspiele inklusive Wetten vom Gesetz her nicht verboten werden und auch (mit wenigen Schranken) erlaubt ist, sich in sozialen Medien auszutoben. Und Sportler: Innen, das sei zudem angemerkt, sind ganz sicher nicht die einzigen, die solch verwerfliche Botschaften womöglich tagtäglich erhalten.

Ob man(n) ausgerechnet nach einer von zwei Niederlagen am ersten von zwei Daviscuptagen in Schwechat die für mich ziemlich aufgebauschte Paszek-Story unbedingt thematisieren hat müssen statt zu hinterfragen, warum ein Jurij Rodionow nicht hält, was man sich seit Jahren von ihm versprochen hat, und warum ein Paris-Achtelfinalist wie Sebastian Ofner nicht nur in Kitzbühel (6:4, 5:0 und K. o.), sondern auch im Daviscup vermeintlich gewonnene Spiele noch verliert,  habe ich seltsam empfunden, um nicht zu sagebn, dass es für mich schleierhaft ist.

Diese sportlich-mentale Defizite sollte man zumindest so ernst nehmen wie Drohungen in den sozialen Medien. Dazu muss ich festhalten, dass ich niemandem Ablenkungsmanöver oder Erinnerungsauffrischungen unterstellen möchte. Es giklt wie auch sinst immer die Unschuldsvermutung….

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen