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Wenn Eliasch gegen Coe & Co um IOC-Chefposten kämpft, muss er Zuckerln verteilen

Da der selbsternannte Chefreformer als Chefolympier, der vom Florett-Team-Olympiasieger zum Spiegelfechter-Champion gewandelte oder gewendete Thomas Bach im kommenden Jahr seinen Posten räumt, hat inzwischen der Diadoch(inn) en-Kampf spätestens mit dem Ende der Bewerbungsfrist für die Nachfolge eingesetzt. Soeben auf einen Streich sind´s, die ihre Kandidatur deponiert haben, darunter als einzige Frau, die nach zwei Schwimm-Goldenen jetzt olympische Geschichte als erste IOC-Präsidentin schreiben will, die weiße Afrikanerin Kirstie Coventry aus Zimbabwe,  die so nebenbei dem Bach-Lager zugerechnet wird.

Auch wenn das Internationale Olympische Comite offiziell keine profitorientierte, politische Organisation ist, so schwimmt sie erstens im Geld und zweitens auch politisch mit dem Mainstream. Hätte es eines Beweises bedurft, dann haben ihn die Paris-Spiele mit höchst fragwürdigen, umstrittenen Eröffnungs- und Schlussfeiern ebenso geliefert wie die irgendwie fast wie auf Befehl vollen Tribünen selbst bei sekundären bis tertiären Events. Darum weiß man auch angesichts weltpolitischer Entwicklungen nicht, wie die Uhren im Jänner bei den Kandidaten-Präsentationen und dann im März bei der Präsidentenwahl gehen, weil ja  das IOC bekanntlich total unabhängig und natürlich völlig frei von Fremdeinflüssen ist, nicht wahr…?

Darum muss man vorsichtig bleiben, wenn man Lord Sebastian Coe, dem einstigen Golden Boy und nun englischen Weltpräsidenten von World Athletics, wie dem in London lebenden, von einigen klassischen Skiländern ungeliebten schwedischen FIS-Präsidenten Johan Eliasch die Favoriten-Rolle des möglichen Thronfolgers zuspricht, obschon sich unter den Gegnern oder Herausfordern auch der jordanische (Kron-) Prinz befindet. Kurzum, zumindest der Papierform nach zeichnet sich auf den ersten Blick ein Duell zwischen Sommersport da, Wintersport dort ab, zwischen Adel und Geldadel, um den personellen Gegensatz salopp zu formulieren. Wer dann wirklich die Nase vorn hat in Kampf um Gunst und Stimmen, steht noch in den Sternen.

Wenn sich aber, ob Dorn in manch Augen oder auch nicht, der Welt-Skipräsident ums höchste Amt im Sport bewirbt, dann –  ja, dann muss er alle seine Schäfchen aus dem eigenen Stall hinter sich versammeln, da wird ihm allein nichts nützen, wenn er zwar offiziell nicht mehr Head-CEO ist, aber immer noch Eigentümer eines der größten Sportartikelkonzerne der Welt, der im Wintersport als Ausrüster ebenso daheim und gefragt ist wie im Sommersport vom Tennis über Golf usw.

Die Eliasch-Kandidatur hat mit anderen Winter- und Skisport-Veranstaltungsländern auch den heimischen Skiverband in eine Win-Win-Position befördert – auch und vor alle mit der alpinen Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm, die genau in die Zeit zwischen Bewerbungspräsentation in Lausanne (25. Jänner) und Präsidentenwahl bei der IOC-Session im März fällt. Und je besser die über die Schneebühne geht, desto mehr Federn kann sich Eliasch auf den Hut stecken. Und da ja die Olympier immer wieder lauthals betonen, nichts mit Politik zu tun zu haben, so gehört halt leider Gottes zu jeder Wahlwerbung wie in der schnöden Politik auch das eine oder andere Zuckerl, um damit die eine oder andere Stimme mehr zu gewinnen. Süßer könnten die Glocken auch für den ÖSV, der sich ja seit Jahren im Clinch mit Eliasch befindet, kaum klingen. Jedenfalls Musik in den Ohren, die nach Symphonie in Rotweißrot klingen müsste. Immer vorausgesetzt, wir können mit diplomatischem Geschick die Gunst des Augenblicks nützen, die uns Feind Eliasch freundlicherweise ins Haus serviert hat…. 

 

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