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Wenn Formel 1 in Spielberg kreiß(s)t, werden alle anderen Mäuslein

Wenn die Formel 1 über den RedBull-Ring donnert, die Tribünen als Tribut  an Vierfachweltmweister Verstappen von Abertausenden an Fans in Orange getaucht sind, wenn sich also das Milliardenkarussell im steirischen Kreise dreht, dann kommt zumindest hierzulande fast alles andere medial unter die Räder.  Seit es den Niki Nazionale nicht mehr gibt und der Berger sich weitgehend hinterm Berg hält, wird mangels heimischer Champions in spe halt manch anderes thematisiert.

Wie heute etwa im Kurier, was mit der Unzahl an Reifen passiert, die der Formel- 1-Solist Pirelli den 10 Teams mit je zwei Autos zur Verfügung stellt. Über den Daumen gepeilt sagt der Pirelli- Boss Isola, werden´s etwa 3000 sein, Stückpreis zirka 5000 Euro, wenn nicht mehr. Da auch noch das 24-Stunden-GT-Spektakel in Spa-Frawencorchamps versorgt werden soll, kommt der Pirelli-Verschleiß auf an die 15.000 Reifen an einem Wochemende. Ganz schön viel Investment für den erhöhten Return an Nachhaltigkeit und Umwegrentabilität, nach dem dabei, so entnehme ich es Isola, sein Unternehmen im  Motorsport forsche.

Wie auch immer, wenn die Formel 1 regiert, dann degradiert sie auch klassische Sportveranstaltungen quasi zum Wurmfortsatz, sprich: Blinddarm. Andersrum: Wenn der Grand Prix kreiß(s)t, werden alle anderen zu  Mäuslein. Dabei haben zuletzt in Ostrau gleich drei heimische Leichtathleten dreier Altersgruppen bewiesen, dass sie der Weltklasse auf den Fersen und damit bereit sind, dem Mittelmaß buchstäblich über die Hürden zu gehen. Wie das 21jährige Toptalent Enzo Diessl (110m Hürden in 13,20 und 13,25) aus Leibnitz, wie die 27jährige Ex-Mehrkämpferin Karin Strametz (100m Hürden in 12,81 und 12,83) oder der in seiner zweiten Karriere immer schnellere Mitdreißiger Raphael Pallitsch (35) als neuer Mittelstrecken-Star über 1500m mit dem Saison-Einstands-Rekord von 13:32,96 Minuten. Diese Leistungen, dazu noch die mehrmals erbrachten mehr doer weniger tollen  Weiten und Zeiten von Weißhaidinger, Hudson, Gogl-Walli, Frey, Kamenschak un Co,  sind der Beweis für den Return auf das enorme körperliche, mentale, mitunter auch finanzielle Investment der Sportler: Innen, die nicht nur von Olympia-, WM- und EM-Starts träumen, sondern von Spitzenplätzen und Medaillen. Kurzum, in Erfolgen baden.

Und das gilt auch für jene Schwimmer: Innen, die ab orgen im nahen Samorin bei Bratislava zuerst bei der U23-EM und dann bei der Junioren-EM das Potenzial besitzen, die Nachfolge großer Vorbilder wie Rogan, Podoprigora, Jukic, Aunöck, die schon aufgehört haben, aber auch ein Bucher, Reitshammer, Espernberger oder Gigler, die noch aktiv sind, anzutreten. Man muss zwar vorsichtig sein mit Vorschusslorbeeren, weil sich meist erst zwischen 18 und 21 Jahren entscheidet, ob sie auch bei den Großen auf der Erfolgswelle schwimmen, aber merken sie sich Namen wie Nida Omid, Aviva Hollinsky, Lilly Paier oder  Cheristian Giefing, um einige Beispiele zu nennen, die irgendwann Weltlasseschule machen. Auch da ist Nachhaltigkeit gefragt – allerdings ganz ohne Milliarden-Investment …  

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