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Wenn fünf Ringe rufen, nehmen vier Pfoten unsere Reithoffnung ins Anklagevisier

Sorry, dass ich mich zu früh auf Olympia wenn möglich ohne Skandale, Randale, Razzien, Anschuldigungen, Vorverurteilungen usw. gefreut habe. Kaum gehofft, schon enttäuscht. Wenn die fünf Ringe rufen, dann schalten sich auch die vier Pfoten oder wie immer sich diese Tierschützer nennen natürlich ein, schreien Zeter und Mordio oder: Mistet den Stall aus, bevor es zu spät ist. Diesmal geht´s uns an den Kragen. Nein, noch schlimmer, einem unserer eingebürgerten Deutschen, der eine Laus im Pelz der Deutschen werden könnte.

Die bayrischen Tierschützer haben Max Kühner, aktuell einer der besten Springreiter der Welt, bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, die ihrerseits den bisher als untadeligen Sportsmann anklagen will. Und Peta, der Tierschützer-Verein, fordert damit den Ausschluss unserer zugewanderten, einst in Kitzbühel zur Reiterei gekommenen Medaillenhoffnung von den Spielen in Paris und damit vor den Reitbewerben, die vor dem Schloss Versailles stattfinden, der ehemaligen Residenz des Sonnenkönigs Ludwig XIV, der ganz sicher auch ein Freund der Kavallerie war.  Ob die Vorwürfe wasserdicht oder Anklagen wirklich sattelfest sind, das wird sich binnen Stunden kaum beweisen lassen.

Jetzt stellt sich die Frage, wie unsere Olympier und erst recht die IOC-Granden handeln in einer Zeit, in der das Anpatzen ja zum guten Dissonanzen-Ton gehört, der viel lauter ist als der vorwurfslose leise. Und in einer Zeit, in der es Minoriten  immer mehr und immer öfter schaffen, mit Hilfe eines Klüngels und Klientel kleine und bei allem Respekt vor Vierbeinern auch Randgeschichten in Zentralthemen zu verwandeln. Aber wie ja schon die Tokio-Geschichte um den Modernen Fünfkampf demonstriert hat, gehen die olympischen Granden vor grau-grünen Mäusen deshalb schneller in die Knie, als man denke kann, weil sie sich Knall auf Fall um ihr eigenes Image als (scheinheilige) Sauberkeitsapostel sorgen.

Mir tut nur Max Kühner leid, dem man ja als Pferdezüchter kaum vorwerfen kann, dass er die besten Geschäfte mit malträtierten, gequälten Rössern macht, die er nicht nur fürs Springreiten aufzäumt. Da der dressierte Gaul seit seinen Anfängen als Lastentier eine endlose Geschichte als Diener seiner Amazonen, Prinzessinnen, Kutscher, Krieger oder (Reit) Könige ist und auch der 50jährige Max Kühner schon seit Jahren immer erfolgreicher im Sattel sitzt, irritiert  nicht nur mich der Zeitpunkt der Vorwürfe und Ausschlussforderungen.

Wer ans Zufallsprinzip glaubt, der gehört auch für mich zu den Opfern scheinheiliger Heuchelei, die dann, wenn´s nötig ist, einen Kotau macht Auch beim Doping-Thema war und ist´ ja nicht viel anders, weilt meist die erwischt werden, die negativ besetzt sind, während man manch weltweit populäre Größe laufen ließ. Zu dumm, dass diesmal in Paris bis auf ein paar (an) genehme Sportler sowieso keine Russen dabei sein dürfen.

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