Fussball

Wenn nicht nur Europacup-Resultate zwiespältige Eindrücke hinterlassen

apa/jannach

Nach dem Horror-Debakel von Sturm Graz bei Bodö Glimt aus Norwegen hielten heute die Wolfsberger unter Trainer Don Didi auch dank ihrer Legionärsqualität mit dem 2:1-Heimsieg gegen Omonia Nikosia die rotweißroten Fahnen hoch, während Rapid auswärts bei ETO Györ mit 1:2 die erste Saisonschlappe unter dem Stöger-Regiment kassierte – kurz nach dem lukativen Inkasso für Sangare, einem jener Namen, die sich der Trainer-Peter schneller hatte merken können als die drittklassigen Einkäufe.

Da sich durch das immer mehr verbreitete Spiel gegen  den Ball und die erhöhte Kontergefahr die Parameter derart verschoben haben, dass sogar die sonst eher träge Uefa die Auswärtstorregel mittlerweile als obsolet abgeschafft hat, sind Heimsiege gegen etwa gleichstarke, ebenbürtige Gegner frei nach deutscher Diktion inzwischen zur halben Miete geworden. Wer nämlich daheim mit einer Aufholjagd zu einer auch von den Fans im Rücken oder Nacken geforderten Offensive gezwungen ist, muss mehr denn je aufpassen, dass er nicht durch Fehler in der Vorwärtsbewegung die Abwehr vor unlösbare Konter-Aufgaben stellt.

Das sind die nicht mehr neuen, aber durch erhöhtes Tempo im Spiel erneuerten Gesetze unter Seinesgleichen, abgesehen von immer weniger einstigen, aber Nicht-Mehr-Zwergen, die dank reicher Oligarchen mit Altstars von Klasse aufgerüstet haben – wie Omonia mit Coulibaly oder Jovetic, bei dem sich Kühbauer und Co allerdings bedanken müssen, dass er heute zum Chancentod wurde …

Wenn alles optimal läuft, dann haben wir nach so gut wie verlorener Champions League demnächst zwei Klubs in der Europa League und mit Wolfsberg und womöglich doch noch Rapid ein Duo in der Conference League, was ja gemessen an früheren Erfolgen ein eher bescheidenes Fazit für unsere fußballerische Entwicklung zieht. Und da in der Regel meist Legionäre (zweiter bis dritter Klasse, die man sich gerade leisten kann) die Entscheidugsträger geworden sind, so frsge ich mich, was aus den ganzen ehemaligen Nachwuchszentren geliefert wird, die sich hochtrabend Akademien nennen, als würden da Kicker-Akademiker gezüchtet werden. Ja, auch das sind Kriterien, mit denen sich der deutsche Teamchef R. R. ausseinandersetzen sollte, sofern ihm der österreichische Fußball so am Herzen liegt, wie er esxstets vorgibt.

Ob man ihn mag oder nicht, so hat Ex-Bayern-, Ex-Liverpool- und DFB-Spieler Didi Hamann kürzlich zu Recht angesprochen, dass der ÖFB-Teamchef immer wieder wissen lässt, dass immer wieder Klub- oder sonstige Manager zu ihm nach Österreich kämen, um ihn in einer Verhandlung als Trainer-Objekt der Begierde zu ködern. Jetzt fragt sich Hamann, warum Rangnick jenen, die um ihn buhlen, nicht schon von vornherein sagt, dass sie sich die Reise und Gespräche sparen können, weil er nicht weg will vom ÖFB, bevor er mit der aktuellen, nicht mehr ganz taufrischen Noch-Erfolgsgeneration das WM-Ziel erreicht hat.

Die Uhr tickt,  die Zeit läuft – und einige Talente aus der Next-Generation wie Grgic, wahrscheinlich auch das über Gebühr hochgejubelte, aber inzwischen vom FC Bayern nach Holland (mit Rückholoption) verkaufte Starlet Wanner (spielte im DFB-U21-Team) ziehen kroatisches oder deutsches Team unserer Nationalelf vor. Auch dieses „Pass-Spiel“ anderer Art sollte als  Alarmsignal dienen, dass vieles nicht mehr passt. Und nicht nur bei mir einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt – wie die Europacupresultate von heute Abend.

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