Ich hab´ mich schon gefreut, als ich die Teletext-Schlagzeile gelesen hab´: Direktübetragungen der Bundeslla weiter beim ORF! Volle Vorfreude, leider nicht einmal die halbe Wahrheit, die da vom Marketing ungeniert verkauft wurde. Es handelt sich nämlich beim genaueren Hinschauen und Durchlesen um ganze vier (4!) Bundesligaspiele der ersten Division, die pro Saison im öffentlich-rechtlichen Fernsehen live zu sehen sein werden. Der ORF ist halt doch kein Sky-Craper …Andrerseits hab´ ich meinen Augen nicht betraut, als im ORF Sport+ laufend die Live-Sendungen samt Schauplätzen laufend gewechselt wurden. Von Maribor nach Oberösterreich, von tollen LA-Rekorden, Siegen und Spitzenleistungen zu einem fast vergessenen Sport, der wie Skibob im Winter nur noch von wenigen Ländern (Sz, D, Bra, Tch) ernsthaft betrieben oder bald verschwinden wird wie Feldhandball, also zum Faustball mit seinmen Enklaven im Raume Linz. Nur ein Schelm, der sich das Seine, wenn nicht Böses dabei denkt, wenn Faustball eine ungeahnte Live-TV-Renaissance erfährt, während etwa Schwimm-Jungstar Mladenovic trotz Golden EM23-Hattrick quasi untergehen musste n diesem Faus(ball)-Kampf …
Wie und warum denkt sich Schelm Metzger da das Seine, so werden sicn meine Blog-Freunde fragen? Der nicht nur hierzulande längst von Volleyball in allem Facetten verdrängte Faustball hat nämlich seit geraumer Zeit einen verlängerten, ganz starken Arm in der Sportpolitik des Landes, der gar nichts anschaffen muss, weil es schon genügt, wenn wieder seine/ihre verlängerten Arme ihre Wünsche deponieren. Sie werden´s kaum glauben, aber es ist, wie es ist – die für den Sport zuständige Staatssekretärin beim neuen Sport- und Kultur-Apostel Andreas Babler, die Doppel-Magistra und Doppel-Mma Michaela Schmidt kommt natürlich – dreimal dürfeN Sie raten, vom Faustball! Früher als Spielerin, danach als Funktionärin. also da möch kch geradezu Wetten abschließen, dass sie nie und nimmer irgenwann, irgendwo irgendwelchen Einfluss auf den ORF genommen hat, gell …
Gut, wir werden ja auch noch mit anderen Sportarten oder anderen Metiers, die flugs dem Sport mit gefalteten Händen zugeordnet wurden, meist im ORF Sport+ geradezu verwöhnt. Man denke nur an die Yoga-Lehrstunden, die uns stundenlang verabreicht werden. Oder, geschickt eingefädelt von Topfunktionären, die Live-Übertragungen von Judo-Turnieren aus aller Welt inklusive WM, bei der es immehin gelungen ist, einen siebenten Platz, wenn überhaupt, zu erringen, dafür aber Kämpfer: Innen aus Mongolei, Azerbeijan, Usbekistan etc. zu sehen, mit denen bestenfalls Insider was anfangen können. Auch Wirthausboxen unterster Kategorie in 4- oder 5-Stern-Hotels mit Personal im Smoking macht sicb nicht schlecht in Zeiten wie diesen, in denen Rohheits-, Bosheits-, Faust-, Messer- und Schussattacken all mählich zum Alltag gehören. Wäre nicht schlecht, würde sich auch der ORF-Sport dazu entschließen, sich vom Skurrilitätetenkabinett wieder zu lösen, um back to the roots zu finden. Die klassischen Sportarten sind immer noch Klassiker, weil sie keine Fähnchen im Wind sind. Oder so etwas wie die Faust aufs Aug…
PS: Wie die Dinge nach dem Aufgabesieg Ofners in Wimbledon liegen, so wird wohl nichts mit dem vor Wochen publizierten Traum. dass alle heimischen Spitzenspieler bei den ÖTV-Meisterschaften im schönen Oberpullendorf spielen, die dummerweise mit der ersten Woche eines Grand-Slam-Klassikers kollidieren. AberMisolic, Rodionow,Neumayer, Novak und Schüler warten darauf, vom ORF eingefangen zu werden. Hurra!

