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Wer abtaucht wie Schwimmverband, wird keine Sponsoren anlocken

Werte Blog-Leser, sie haben natürlich recht, dass meine Wenigkeit schon lange nichts übers Schwimmen geschrieben hat, abgesehen davon, dass der ehemalige Weltrekordschwimmer, Kurzbahnweltrekordler und Rekord-Medaillengewinner Markus (Antonius) Rogan sein ungestilltes Geltungsbedürfnis mit Eistauchen (allerdings im auf 3 bis 4 Grad + gekühlten Pool) und Psychotraining mit einem NFL-Footballer befriedigt hat, jener fabelhafte Schwimmer, der vor 13 Jahren seinen Rücktritt erklärt hat. Die Berichte hat er dank alter Connections ins Trockene gebracht, meines bescheidenen Wissens hingegen nach aber keinen neuen potenten Sponsor für den heimischen Verband, höchstens für sich selbst, sofern gewollt.

Ich kann mich nicht erinnern, dass die heimische Sport- und Fan-Gesellschaft zuletzt mit tollen Schwimmartikeln verwöhnt worden wäre, weil über die eigene OSV-Homepage außer in regionalen Medien so gut wie nichts berichtet wurde …. Und das, obschon Exwelt- und aktueller Europameister Felix Auböck in die USA übersiedelt ist, um nach langer Auszeit ein Comeback mit WM-Ziel Singapur zu starten. Und das, obschon der Olympiasechste und neue Rekordler über 200m Schmetterling, Martin Espernberger (UniversIty of Tennessee), im Countdown zu den NCAA-Finals immer schneller wurde. Und  das, obschon es mit Nida Omid, Jahrgang 2011, Tochter afghanischer Zuwanderer, und der ebenso jungen Steirerin Lilli Paier die größten Talente seit Jahren gibt, die nach Storys rufen statt dass der Schwimmsport abtaucht…

Sie jedenfalls verkörpern die Zukunft weit mehr als eine quasi eingekaufte Deutsche mit Österreich-Vater, aber Wohn- und Trainingssitz Dänemark, deren Bestzeiten weit von Weltklasse entfernt sind. Oder Jubelberichte über den früheren Juniorenweltmeister Luka Mladenovic, der ein U23-EM-Limit geknackt hat – eine Trostveranstaltung im Schwimmsport für alle, die nach ihren Nachwuchsmedaillen auf der allgemeinen Schiene quasi entgleist sind. Zum Vergleich sei erinnert: Mit 23 bzw. 19 Jahren gewannen Podoprigora und Rogan in Fukuoka 2001 schon historische WM-Silbermedaillen. Und noch viel schlimmer, wenn nicht provinzieller, fand ich die Mitteilung, dass es bei den heimischen Nachwuchsmeisterschaften bei 1660 Starts sage und schreibe 4, jawohl vier (!) Nachwuchsrekorde gegeben hat. Promille!

Diese in der Tat geradezu „galoppierende“ Leistungsentwicklung mit vornehmer PR- und Medien-Zurückhaltung samt ausufernder Administration wirkt natürlich wie ein Magnet für (potente) Sponsoren, die sich bekanntlich unter der aktuellen Regentschaft nach den Jahrzehnte lang für den heimischen Schwimmsport goldenen Volksbank- und Ströck-Zeiten gegenseitig geradezu überbieten – allerdings nur an Desinteresse oder bestenfalls Kleinspenden in Almosen-Dimensionen!

Wer so gut wie nie in den Medien vorkommt, darf sich nicht wundern, wenn er links liegengelassen wird. Umso wichtiger, dass man sich an Vater Staat hält und mit Sportministern so gut steht, dass man ihnen Sand ins Aug streuen kann. Angesichts der vielen anderen Rechenfehler im Budget wär´s ja nicht ausgeschlossen, dass sie vier Rekorde bei 1660 Starts als Zukunftsinvestition verstehen. 

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