Die Zeit läuft, der Countdown ist in der Zielgeraden, am Dienstag schließt das Transfer-Fenster. Gibt´s noch ähnliche Überraschungen wie mit Cristiano Ronaldo, den 36jährigen Muskelprotz, der alle in die Irre führte, die auf einen Wechsel zu Manchester City gesetzt und sich dabei verspekuliert hatten. Ätsch, so mag sich der mehrfache portugiesische Weltfußballer gedacht haben, als er nicht beim Scheich-Klub unterschrieb, sondern zum Stadtrivalen Manchester United zurückkehrte, für den er schon vor Real-Madrid und Juventus Turin als Jungstar gestürmt war. Und stell´ dir vor, der Weltfußballer im Pingpong mit Messi war trotz der Ablöse von 29 Mille Euro noch ein Schnäppchen.
Ja, da staunt unsereins, dass ausgerechnet jener Ronaldo, punkto Eitelkeit wohl Nummer 1 unter den Topstars, sich weit vernünftiger, maßvoller und realitätsbewusster präsentierte als andere, bei denen mit den Gagen auch die Bäume noch in den Himmel wachsen. Wie etwa bei Kylian Mbappe, dem Franzosen, der offenbar auf Teufel komm raus von den PSG-Millionären zu Real-Madrid wechseln will – um schlappe 170 Millionen als Letztangebot der Königlichen, die ja mit einem Schuldenberg von 901 Millionen nicht gerade auf Rosen gebettet sind. Gut, gut, der pfeilschnelle, torgefährliche Kylian ist erst 22, da muss man schon einmal ein Aug´ zudrücken, oder? Nein, so finde ich, denn der junge Mann ist schon gut fünf Jahre im Geschäft, das sein Manager übrigens beim Abgang von AS Monaco lieber mit dem Paris-St. Germain-Scheich abschloss statt mit Real Madrid, angeblich damals schon Mbappes Lieblings- und Herzensklub. Na ja, wenn´s um Mammon geht, also die Millionen stimmen, das hilft schon über Herz und Schmerz hinweg, nicht wahr.
Jetzt fehlt nur noch, dass Freund Mbappe, sollte es tatsächlich zum zweithöchsten Transfer der Fußballgeschichte (Neymar von Barcelona zu PSG um 220 Mille) kommen, nach dem Messi-Vorbild ein Taschentuch zur Hand nimmt, sich die Nase putzt und erst dann die Krokodilstränen aus den Augen wischt. Ja, ja, scheiden tut weh, vor allem dann, wenn sie selbst einreicht und alles unternimmt, dass sie auch vollzogen wird, ohne dass man einen Richter braucht. Bei allem Respekt vor der Klasse solcher Spieler und bei allem Verständnis, dass sie in jungen Jahren für die Zukunft vorsorgen müssen – die maßlosen, unverschämten, in Zeiten wie diesen unmoralischen Forderungen der einen und die Verlockungen der anderen dort sind ein Schlag ins Gesicht jeder Vernunft.
Die Gier ist ein Hund, wie der Volksmund treffend sagt. Und ertappe mich da auch bei der Frage: Wo sind denn die sonst so vorlauten, moralinsauren Sozialapostel, die dagegen so Sturm laufen wie ansonsten bei Klinkerlitzchen im Vergleich? Fehlanzeige, weil sie entweder Fußball als soziales Spielfeld nicht interessiert – oder aber Duckmäuser sind, die sich damit selbst disqualifizieren. Den Kickern und Managern, die hoch pokern, kanns nur recht sein…