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Knalleffekte bei Austria, Quereinsteiger-Rollen und Sport-Kinderln

Um der heutigen Diktion gerecht zu werden, dann schreibe ich, dass es bei Austria Wien gleich zweimal hintereinander geknallt hat, erst mit Jürgen Werners Eückzug, jetzt mit der Entfernung von Trainer Helm, der wider früheren Reden doch noch den Scherm aufhat. Obschon Werner hinter den Kulissen als Investor mit seiner Gruppe auch weitereine nicht unwesentliche Rolle spielt (oder spielen kann), hat der auch als Linzer Eindringling betrachtete Ex-Nationalspieler als Sportvorstand der Violetten das Handtuch geworfen.

Also erhebt sich die Frage: Tat er es aus freien Stücken, weil er nicht mehr den Sündenbock für die aktuelle sportliche Abwärtsspirale spielen wollte, für die ihn die Fans mit eindeutigen Transparenten immer öfter verantwortlich gemacht hatten? Oder hat er, Mann aus Linz und damit der Provinz, im Machtpoker mit der Wiener (Holding und Co-) Partie den Kürzeren gezogen, was natürlich nie und nimmer laut gesagt werden kann und darf? Oder ist´s womöglich eine Mischung aus beiden, womit – Parallele zum Erzrivalen Rapid mit dem Westsektor – auch die Hardcore-Fans am Verteilerkreis triumphieren würden, weil sie mit zumindest spüren oder meinen, dass sie zu den großen Siegern der aktuellen sportlichen Verlierer gehören. Auch das sei so nebenbei angemerkt.

Ohne persönliche Emotionen meinerseits, was Werner betrifft, der auch im Nationalteam – etwa beim 4:1 gegen Deutschland zur Wiederöffnung des nur partiell modernisierten Stadions – seinen Mann stand, würden ein Schuss Fairness und etwas mehr Objektivität keineswegs schaden.  Manchmal wär´s gar nicht so falsch oder schlecht, statt eines Kürzest- ein ganz normales Kurzeitgedächtnis einzuschalten. Die gleiche Austria, die jetzt nach einigen Runden im Nirwana dahindümpelt, auch international schon out ist und als einzigen, viel zu schmalen Gewinn den mickrigen Erlös (Zehntel des Alaba-Real-Madrid-Jahressalärs) aus dem Verkauf des wichtigsten Spielers namens Dominik Fitz überdimensional medial publiziert, wäre im Frühjahr um ein Haar erstmals seit mehr als zeh Jahren sogar noch Meister geworden.

Mit einem gewissen Werner als Sportvorstand, der allerdings klubintern für diese Monate davor kaum vorhersehbare Sensation von niemanden verantwortlich oder gar getadelt wurde – zumindest kann ich mich an so was nicht erinnern. Auch das sei der Ordnung halber ebenso angemerkt wie die Tatsache, dass jetzt vom Ex-Teamkicker Jürgen Werner ein gewisser Harald Zagiczek in Personalunion die Doppelfunktion als Finanz- und Sportvorstand (nur vorübergehend?) übernimmt – ein Quereinsteiger aus dem Bilderbuch, der zuvor Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland und noch früher der Boss einer Sonnentherme-Firma war, was nach Grün riecht, aber rot eingefärbt ist wie jetzt Austria und Rapid als verlängerte Rathaus-Arme.

Immerhin ist Zagiczek zwar kein Ex-Kicker, aber ein begeisterter Fußballfan, was inzwischen ja für alles und jedes (Sport) Geschäft nbis hin zu vereins- und Verbandspräsidenten qualifiziert. Ob er mit dem Jungkicker Daniel Zagiczek (22) auch was zu tun hat, der es vorerst nur zu Burgenland-Klubs gebracht hat, weiß ich nicht.  Allerdings nicht ganz auszuschließen, bedenkt unsereins, dass der heimische Tennisverband immer mehr mit einer Tageszeitung auf Engste verbündet/verbandelt ist, deren – sagen wir so – illustrer Geschäftsführer einen für sein Alter sehr groß gewachsenen Tennissohn hat, der schon kleinere Jugendturniere gewinnen und sich damit als ÖTV-Hoffnung in spe empfehlen konnte.

Was man nicht alles tun kann für seine sportlichen Kinder, darüber können auch zwei der drei Vizepräsidenten des heimischen Schwimmverbandes genauere Auskünfte geben – vorausgesetzt, es bringt wer den Mut auf, sie danach zu fragen. Von Jürgen Werner kenn ich derzeit nur ein (noch nicht ganz) weggelegtes Kind. Und das heißt Austria Wien … 

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