Nicht nur grundsätzlich, sondern auch dann und dort, wo unsere Sportlerinnen zu tollen Leistungen bis zu Europa- und Weltrekorden auch in klassischen Wetttbewerben ausholten, war und bin ich ein echter Frauenfreund, man denke nur an Ilona, Eva und die Prokop-Dynastie von ehedem. Und natürlich auch die Golden Girls im Skirennsport, die uns von der unvergleichlichen Annemarie bis zu Speed-, aber auch Slalom-Queens immer wieder mit Erfolgen, wenn nicht Triumphen verwöhnten. Fesch samma hat nicht nur der Herminator als Stehsatz oft gesagt.
Inzwischen aber gehen die Uhren anders. Inzwischen beginnt uns zumindest medial allmählich der fräher unbeachtete, längst in den Mittelpunkt gerückte Frauenfußball zu überrollen, man denke nur an die jüngste Europmeisterschaft beim Nachbarn Schweiz, die vom pflichtbewussten, politisch korrekten ORF von A bis Z, vom Anfang bis zum Ziel-Drama mit allen möglichen Expertinnen und ein bisserl Mählich-Roman-tik frei Haus übertragen wurde. Und das, obschon sich die höher als hoch gelobten Ösi-Walküren mit ihren Zöpfen oder wehenden Haaren nicht einmal für diese EM qualifiziert hatten. Kurzum, so was wie Anschauungsunterricht, damit morgen klappt, was gestern nicht so gut funktioniert hat.
Angesichts dessen, dass der Frauenfußall hierzulande inzwischen so gefördert wird, als wär´ er ein unbezahlbarer Kassenknüller, hab ich mir die Mühe gemacht, mich mit Beginn der neuen Bundesliga-Saison näher umzuschauen. Selbst bei einem sehr frauenfreundlichen Sportportal aber ist´s mir nicht gelungen, einige Details zum „Top-Hit“ der Herausforderinnen von Sturm Graz gegen den Serienmeister und Champions-League-Verein SKN St. Pölten auszumachen wie etwa Aufstellungen oder Zuschauerzahlen, die offemsichtlich nicht ins Kraut geschossen sind. Festgestellt hingegen hab´ ich, dass zwei der drei Tore beim 2:1 (nach langem 0:1) für SKN nicht auf heimischem Mist gewachsen sind, weshalb es kaum mehr verwundert, dass auch im ÖFB-Nationalteam Treff nicht mehr oft Atout ist …
Jedenfalls haben mich die großteils fremden Schützinnen-Namen dazu animiniert, einen Blick in den Kader des Frauenfußballmeisters zu werfen,, der ganzb was andres reflektiert als das, was man uns als heile Zukunftswelt verkauft. Wer´s nicht glauben will, der kann sich selbst ein Bild davon machen, wie rotweißrot der heimische Frauen-Fußball wirklich ist. Zu diesem Zwecke hab´ ich mir erlaubt, den SKN-Kader aufzulisten, von dem ich nicht weiß, ob es womöglich Legionärinnen gibt, die für ein Butterbrot in der NÖ-andeshauptstadt spielen, weil´s ihnen dort so gut gefällt. Oder die meisten doch gegen gutes Geld, wobei sich die Frage des Returns of Investment stellt. Political Correctness hat immer und überall ihren (meist zu hohen) Preis. Erst recht beim Frauenkick, wenn man Österreicherinnen mit der Lupe suchen muss. Was nicht heißt, deshalb ein Frauenfeind zu sein…

