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Wie skurriler Zeitgeist “bierige” Wurfkanonen in einen Topf mit Sportikonen wirft

Bevor es am Wochenende auf Skipisten, Schanzen, Loipen und auch manch Fußballarenen in vollen Akkorden wieder weitergeht für Stars oder Komparsen der Szenen, möchte ich mich wie angekündigt mit dem nicht nur in Online-Portalen, sondern auch diversen TV-Sendern wie im ORF-Teletext im Übermaß begleiteten Wirtshaussport Darts beschäftigen.

Ich will ja gar nicht bestreiten, dass sich bei diesem ganz besonderen Gesellschaftsspiel tatsächlich menschliche Paradiesvögel mit Irokesen-Haarschnitt, grimmig wirkenden Vollbärten und anderen „Sehenswürdigkeiten“ tummeln, das scheint sozusagen Part of this Game zu sein wie Bierkonsum, Triumphgeheul oder Katzenjammer der jeweiligen Gefolgsleute, die die mehr oder weniger großen „Paläste“ füllen. Wer hätte je auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass diese spezielle Abwandlung von „Anmäuerln“ oder “Fitschigogerl”  stundenlang im Fernsehen gezeigt wird, sich selbst aber sogar für sportlich so wertvoll/wichtig hält, um ins Olympiaprogramm aufgenommen zu werden.

Ich weiß natürlich, dass mich die Darts-Freaks für diese Klassifizierung verdammen und verteufeln, der es als Ewiggestriger nicht mehr schafft, mit der (neuen) Zeit und deren Geist zu gehen – aber mit Verlaub, wie kommen echte Spitzensportler dazu, die sich für Gold, Titel und Rekorde jahrelang überwinden oder gar quälen mussten oder müssen, um dann mit skurrilen TV-trendigen „Wurfkanonen“ ganz anderer Art in einem Atemzug genannt zu werden. 

Und eben das hab ich gestern in einem Sportportal gesehen und gelesen, in dem die jugendliche, erst im WM-Finale gestoppte Darts-Sensation namens Littler – welch eine Affinität! – mit dem Rekord-Schwimmolympiasieger Phelps, mit einem Boris Becker und einer Mikaela Shiffrin in einen Topf geworfen wird, womöglich auch noch mit einem Björn Borg, der Jungkollegen vielleicht auf Anhieb gar nicht einmal mehr einfällt, obschon er in den 70er-Jahren als langhaariger Teenager ein Teenie-Idol gewesen war.

Wen soll´s angesichts solch skurriler Einschätzungen und Wertigkeiten noch wundern, dass unser Sport mit Ausnahme weniger Ausnahmeerscheinungen immer öfter dahindümpelt statt Highlights zu liefern. Und daran hat sich mit wechselnden “Sportchefs” so gut wie nichts geändert, weil für fast jeden der Sport wie die Sportler: Innen nur dazu da sind, für sie bei Erfolgen als Trittbrett oder TV-Bühne für populäre Auftritte zu dienen. Devise: Hauptsache, wir sind groß im Bild. Notfalls auch mit einem Darts-Paradiesvogel und erst recht dann, wenn er Migrationswurzeln hat. Dann trifft ein  höchst seltsamer Zeitgeist so richtig ins Volle…

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