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Wiener Snowboard-Stars, die Wiens Polit-Sportler kaum wahrnehmen

Wissen Sie, worum es sich bei der Freeride World Tour dreht? Sollten Sie es nicht wissen, dann sei gesagt, dass es sich dabei um jene wagemutigen, furchtlosen Ski- oder Snowboardakrobaten handelt, die auf lebensgefährlichen (Neuschnee-)Hängen zwischen Felsen ihre Schwünge ziehen oder über jene springen, um sich gute Noten bei Kampfrichtern zu holen! Und wenn Sie nicht wissen sollten, wer in diesem hochalpinen Gelände bei höchstem Risiko zu den Protagonisten zählt, dem sei gesagt, dass sich darunter mit Snowboard-Kanone Manuela Mandl eine echte, nein: die allererste geborene, hier aufgewachsene, hier ihre Matura abgeschlossene, ihr Studium an der Akademie machende Wienerin ist, die auch Weltmeisterin in diesem Extrem-Skisport geworden ist. 

Nach zwei durchwachsenen, von Stürzen, Achillessehnenriss und Comeback gekennzeichneten Saison ist Manu, wie sie gerufen wird, wieder da. Nicht nur das, sie scheint auch dabei und daran, an alte Klasse und frühere Erfolge anzuknüpfen. Im ersten von fünf höchst anspruchsvollen, sowohl totale Konzentration als auch Mut zum Risiko und Schach den Ängsten gekennzeichneten Bewerben in Spanien hatte Mandl noch den vierten Platz belegt, nur hauchdünn hinter der Zweiten. Beim zweiten Rennen, wieder in Andorra, bretterte die unerschrockene, auf den ersten  Blick alles andere den  spitzensportlich oder gar abenteuerlich-wilde Manu dann schon auf Platz zwei, weit vor der US-Siegerin Vikander (4.) des ersten Tour-Events.

Zurück aber bleibt die Frage, weshalb die Polit-Sportbosse in Wien von ihr und von diesen außergewöhnlichen Leistungen so gut wie keine Notiz nehmen, es sei denn, man macht die vermeintlichen Sport-Insider erst darauf aufmerksam, dass es außer Fußball und womöglich sogar dem neuen Wirtshaus-Sport namens Darts mit dem Beute-Wiener Suljovic auch noch eine Brett-Artistin gibt, die der Konkurrenz aus dem Alpen – oder Rocky-Mountain-Raum – mitunter zeigt, wo es lang geht.

Und die wenigsten dieser Entscheidungsträger wissen auch oder haben mitbekommen, dass mit dem TGM-Absolventen aus Wien, dem neuerdings jenseits der Donau beheimatete Snowboard-Crosser Lukas Pachner auch ein Wiener schon zum zweiten Mal im ÖOC-Team für Olympische Winterspiele steht. Um das quasi zu verschweigen, da ja nicht sein kann, was nicht sein darf, wird der Luki, obschon bei einem Wiener Klub, obschon vom Wiener Verband gefördert, obschon in Wien sowohl schulisch als auch sportlich ausgebildet, vom ÖOC als Niederösterreicher geführt. Trotz allen Wien-Einsprüchen!

Na ja, wenn man solch tolle Sport-Kapazunder in politischen Führungspositionen hat wie den körperlichen Riesen Peter Hacker, dann muss man sich keine Sorgen machen um Wiener SportlerInnen. Ich bin mir sicher, dass der gute Mann vor lauter Corona-, Omikron- und sonstigen Fleißaufgaben ja nicht einmal weiß, dass da Wiener auch für den österreichischen Ski/Schneesport die Fahnen hochhalten. Wenn nicht anders, dann werden solche Kleinigkeiten eben an die aus dem Norden von Afrika stammende rechte Hand delegiert, wo sie besonders gut aufgehoben sind. Und wo? In der Schublade, wo sie wie so viele sportlichen Agenden in Wien in sanfter Ruhe entschlafen.

Es sei denn, die Wiener Doch-Nicht-Ski- und Schneesport-Politfreunde werden aus dem selbigen Schlaf durch eine unverhoffte olympische Medaille von Pachner oder einen weiteren WM-Titel von Mandl gerissen, mit dem es sich post festum gut brüsten lässt.Aber wer weiß, vielleicht wird auch das eher als Belästigung gewertet denn als Chance, in die Ausschöpfung des schneesportlichen Reservoirs einer nahe Skibergen gelegenen Welt- und Millionenstadt zu investieren. Ja, da sei allen Ernstes das willkommene Virus davor. Ski und Schnee, was brauch´ ma des in Wien, oder?

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