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WM-Vorlaufbester im Rekord-Tempo: Auböck hält, was er von sich verspricht

Die eingebürgerten griechischen Alexandri-Drillinge mischen bei den Synchron-Nixen ganz vorne mit, sogar eine WM-Medaille ist drin nach jahrelanger harter Arbeit. Respekt, Respekt, gar keine Frage, obschon sich Laien in der ästhetischen, aber größtenteils unter Wasser praktizierten Schwimmart kaum auskennen. Sie wurden ihren Außenseiter-Rollen in dem um sonst überlegene Russen reduzierten Establishment vollauf gerecht. Aber Hut ab, wie sich der Kurzbahn-Weltmeister und damit Mitfavorit Felix Auböck der Pflichtaufgabe entledigte, ins Finale über 400m zu kraulen.

Nicht mit Herzklopfen, das ihn eigenen Worten nach immer noch und immer wieder vor Großevents plagt, sondern als Vorlaufschnellster mit dem neuen österreichischen Weltklasserekord von 3:43,83 Minuten! Da man ja angesichts der Dichte unter den Weltbesten in dieser klassischen Disziplin schon in der Früh an die Grenzen gehen muss, um nicht vorzeitig „ausgegrenzt“ zu werden, stellt sich natürlich die Frage: Was und wieviel hat der rotweißrote, in Loughborough von den Trainern Andy Manley und Co gedrillte Ausnahmekönner noch für den Kampf um Medaillen in seinem Tank? Seit Felix auch vom Großbäcker Ströck „gefüttert“ wird, scheint die Bio-Kost bei ihm besonders gut anzuschlagen …

Trotzdem sei gesagt: Wie immer aber das Finale auch endet – der England-Legionär aus Bad Vöslau mit wichtigen Schwimm- und Studien-Erfahrungen in Berlin und Michigan hat sich als absoluter Ausnahmekönner wieder bestätigt. Und wenn sich auch sowohl der hochveranlagte Neo-Linzer aus Innsbruck, Simon Bucher (14. Über 50m Delfin, Rekord 23,51), und sein ebenfalls vom Inn an die Donau gewechselter Trainingskollege Bernhard Reitshammer (15. 100m Brust, 1:00,66/0,74 über seinem Rekord) fürs Semifinale qualifizieren konnten – wenn es um Finalplätze und um WM-Langbahn-Medaillen geht, dann reduzieren sich die Hoffnungen auf ein Schwimmglück halt auf diesen Felix von 25 ½ Jahren und knapp zwei Meter Körpergröße.

Und nicht zuletzt ihm und seinen immer größeren Erfolgen und tollen Zeiten hat es der österreichische Schwimmverband zu (ver)danken, dass es mehr Fördergelder gibt, allerdings abseits von den drei Zentren in der Südstadt, in Linz und in Graz noch lange keine optimalen Rahmenbedingungen gibt, damit noch mehr rotweißrote SchwimmerInnen den regionalen, teils provinziellen Rahmen sprengen können. Dabei sei an die Worte des Alt-HBP Heinz Fischer erinnert, der nach den Rogan-Silbernen von Athen als Rapid-Fan bass erstaunt war, „wie spannend Wettschwimmen sein kann…“

Auch deshalb war´s Felix Auböck im eigenen, aber auch im Interesse des heimischen Schwimmsports zu wünschen gewesen, dass er auch nach dem Finale wieder so in Euphorie baden kann wie nach dem WM-Kurzbahntriumph in Abu Dhabi, wo er sich zu Weihnachten ein Goldgeschenk gemacht hatte. Und wie nach dem heutigen Langbahn-WM-Rekord-Vorlauf in der Duna Arena zu  Budapest, wo für ihn schon so viele schönen Stunden geschlagen haben. Nicht nur als Klasseschwimmer, sondern auch als tolle, weltoffene, aber demütige Persönlichkeit hätte es sich Auböck mehr als verdient…

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