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Wo das Herz bricht, weil Mannschaft der Herzen von Cornern ins Eck befördert wurde

Wenn Wunsch und Wirklichkeit, Traum und Leben, Himmelhochjauchzend und Zu Tode betrübt aufeinanderprallen, dann sind Katzenjammer und Tränenströme, Schicksalsflüche und Trostspenden, Patriotenstolz und Loblawinen nicht weit. Und genau so waren dann auch die heimischen Reaktionen nach dem Aus in der dramatischen Fußballschlacht von Leipzig gegen eine Türkei, die von den tapferen, unermüdlich drängenden Österreichern bis zum bitteren Ende belagert wurde, ohne dass wir den entscheidenden Durchbruch doch noch geschafft hätten. Nicht zuletzt deshalb, weil es auch im Verhältnis vereitelter Tore ein 2:1 für den Torhüter der Osmanen gab, der sich mit Fingerspitzen und Schuhsohlen gegen den Ausgleich streckte und damit auch abwehrte.

Bei aller Leidenschaft, mit der die Österreicher, ausgetauschte wie eingewechselte, sich mit einem Sturmlauf gegen das Aus auflehnten, bei aller Begeisterung, die sie daheim als neue Wundertruppe ausgelöst hatten, bei aller Verherrlichung des Teamchefs, so war´s nicht nur glückloses Pech oder Macht des Schicksals, die sich gegen Rotweißrot verschworen hat. Dass nicht wir, das vermeintlich beste aller Überfallkommandos, ein Blitztor schossen, sondern mit einer Kopie des 0:1 nach einer Minute auch das 0:2 aus einem Eckball kassierten, hatte viele Väter…

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.. von schlechter Verteidigung der Hünen zum Tormann Patrick Pentz und damit auch zum Teamchef, der im Trio der Torleute nicht auf den rekonvaleszenten Heinz Lindner (1,87m) und den Jung-Rapidler Niklas Hedl (1,88m) auf den in Frankreich und in Leverkusen ausgemusterten, nach Bröndby transferierten Ex-Austrianer Pentz setzte, einen tollen Linien- und Eins-gegen-Eins-Schussmann, der aber mit etwa 1,80m zu den Tormannzwergen der aktuellen Generation gehört. Mit Mert Günok, dem 35jährigen Teufelskerl im Türken-Kasten, kann er es nicht aufnehmen, der eben dank seiner 1,96m in letzter Minute der Nachspielzeit die von uns ersehnte Verlängerung mit seinen Fingerspitzen verhinderte. Ein Mann in der Größenkategorie von Donnarumma, Neuer, Courtois und anderen. 

Sogar der ORF-Analytiker Helge Payer, selbst Tormann i. R., sprach seinen Nachnachfolger im Team nicht frei von Schuld, sondern von einer womöglich falschen Momententscheidung. Ja, so kann man es auch sagen, wenn man niemanden anpatzen oder wehtun will. Und wenn einem fast das Herz bricht, wenn die Mannschaft der Herzen trotz allen Einsatzes, trotz aller Leidenschaft, trotz Sturm und Drang, einem Traum nachtrauert, der geplatzt ist. Ob sinnlos oder absurd, wie es Teamchef (und Chefpolitiker) Ralf Rangnick formulierte, ist die falsche Wortwahl. Tatsache ist und bleibt, dass unsere frommen Wünsche von der rauen Wirklichkeit ignoriert wurden. Und das ist KEINE  Beckmesserei oder gar Majestätsbeleidigung. 

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 „Alles gegeben, beeindruckend gekämpft, heute hat unserem Team leider das Spielglück gefehlt. [..] Danke für die großartigen Leistungen in diesem Turnier! Österreich ist stolz auf Euch!“ 

Bundeskanzler Karl Nehammer, Oberfan Nr, 1

Liebes Nationalteam, lieber Ralf Rangnick! Sehr, sehr schade, dass eure beeindruckende Reise heute in Leipzig im Achtelfinale zu Ende gegangen ist..

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler, Oberfan Nr. 2

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Auch die schönsten Worte der Polit-Granden werden daran nichts ändern. Wer aller von der doch nicht ganz so goldenen Generation mit dem doch nicht ganz unfehlbaren Teamchef in die Qualifikation der Dreiländer-WM 2026 (USA, Kanada, Mexiko) gehen wird, will und kann, das wird sich erst und noch herausstellen, wenn die Euro-Wunden kollektiv geleckt und alle guten wie weniger guten Daten, Fakten und Taten kollektiv aufgearbeitet sind.

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