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Zauberhafte Jeannine, die mit Fünfzehn den Großen schon Beine macht

Wer sagt, dass es in Österreich an Sporttalenten mangelt? Ob aus ihnen aber wird, was man sich verspricht, ist eine andere Frage. Gerade bei Randsportarten stehen junge Athleten/innen) vor der Akternative: Ist der Preis wirklich heiß oder doch zu hoch, um ihn um jeden Preis zu zahlen! Wie etwa beim Eisschnelllauf. Alle paar Jahre wieder kommt … ja kommt so was wie ein Wunderkind! Bei den Männern war´s viel, viel früher ein Strutz (1964, Olympiafünfter), 20 und mehr Jahre danach kam im Sog von Werner Jäger ein gewisser Michael Hadschieff (Olympiasilber/-bronze, Weltmeister und Europameister), bei den Damen war´s die eingeheiratete Emese Hunyady aus Budapest, die als Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin auch das Eis für die allerdings eher nur sprintgewaltige Vanessa Herzog, vormals Bittner, bereitete, die ebenfalls WM- und EM-Titel gewann.

Und jetzt schaut´s so aus, als könnte eine gerade erst 15jährige Tirolerin aus dem Innsbruck-Vorort Rum ihren Spuren folgen: Jeannine Rosner, Borg-Schülerin wie einst Vanessa, ihr Vorbild, deren Jahrgangs-Rekorde sie inzwischen als kleinere Ausgabe schon erreicht hat. Wie gut der Stern von morgen, Sternzeichen Waage, schon drauf und wie schnell sie dabei ist, das hat der Teenager zuletzt als Zweitjüngste der beiden Junioren-Weltcups in Inzell immer wieder mit Topresultaten in ihrer Altersgruppe gezeigt. „Die Älteren sind ja schon viel stärker als ich … und erst recht viel kräftiger als meine zwei Jahre jüngere Schwester Sarah, die in einer anderen Gruppe trainiert.“

Mit Kraft allein aber bist auf langen Eisen machtlos. Beide Rosners, so sagt ihr aktueller Trainer, der frühere Meistersprinter, Propeller-Pilot und Pilotenlehrer Armin Hager, „sind technisch sehr gut, drum sind sie beide für ihr Alter und Figur auch so schnell.“ Jeannine, die ältere Rosner, gehört mit 1,61m nicht gerade zu den Riesen, hat sich aber zum Ziel gesetzt, sportlich eine ähnliche Größe zu werden wie die viel größere, körperlich viel stärkere Herzog, die als Eisschnellläuferin wie einst die goldene Emese Hunyady sogar zur Sportlerin des Jahres 2019 gewählt worden war.

„Ja, das wär´ schon cool“, meint Jeannine, die große österreichische Hoffnung für die Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina, die als Neunjährige durch Freunde zum Eisschnelllaufen gekommen war. „Mit hohen Hockeyschuhen, aber schon langen fixen Kufen“, erinnert sich Jeannine, in deren Schlepp schon damals die kleinere, jüngere Schwester mit von der Partie war. Der Zufallsgenerator, der dem rotweißroten Sport womöglich einen neuen Stern am Eishimmel verschafft. So fügt sich eins ins andere in einer heimischen Randsportart, die es in Holland locker mit Rad, Fußball und dem Formel-1-Champion Max Verstappen aufnehmen kann, so populär ist es dort …

Sarah Rosner, 13, fährt im Windschatten der Größeren, die ältere Jeannine zählt zu den Weltbesten ihres Alters.

Ehe im Jänner auf der alten Open-Air-Olympiabahn in Innsbruck zuerst ein Junioren-Weltcup und dann die Junioren-WM – angesichts der um bis zu vier Jahre älteren Konkurrenz vorderhand noch ohne Medaillenchance – für den Sport-, Musik, Deutsch- und Englisch-Fan Jeannine auf dem Programm stehen, geht´s in der vorweihnachtlichen Woche wieder daheim um die heimischen (Mehrkampf)-Meisterschaften. Da sie noch Defizite an Ausdauer hat, sind die 3000m und 5000m für Jeannine noch tabu, „aber über 500m und 1500m hoff´ ich auf einen Podestplatz.“

Zwar dürfte Vorbild Vanessa (Bandscheibenschonung) fehlen, mit Natalie Kerschbaummayr (eingebürgerte Tschechin mit österreichischem Vater) aber ist der favorisierte Twen kaum zu schlagen. Da aber eine zauberharte Jeannine selten allein kommt, darf die Meisterschaftsluft auch Schwesternherz Sarah schnuppern, allerdings vorerst nur außer Konkurrenz im Rahmen. Und warum? „Weil sie“, so Trainer Hager, „mit ihrem Alter noch nicht startberechtigt ist!“ Man darf gespannt sein, was der Konkurrenzkampf unter Schwestern noch bringt. Und wie gut sich der 16jährige HTL-Schüler Alexander Farthofer entwickelt, der ein eigenes Blog-Kapitel mit Ferntrainer aus Kärnten wert ist…

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