Wie uns Politiker in und aus aller Welt treuherzigen Augenaufschlages ja seit Jahrzehnten versichern, sollte man Sport und Politik keineswegs mischen, sondern das eine vom anderen strikt trennen. Ja, das hört sich gut an, aber noch besser, man vergisst diesen Konjunktiv auch gleich wieder, weil es eben nur Konjunktiv ist und Lippenbekenntnisse eine Sache sind, die Wirklichkeit aber natürlich anders aussieht. Ob im großen und weltpolitischen Rahmen oder im kleinen und lokalregierten Umfeld.
Wär´s anders, dann hätte es ja auch bei uns schon längst einen parteiunabhängigen eigenen Sportminister oder Staatssekretär gegeben, der weiß, was Sache ist, weil er aus dem Sport kommt – und kraft seines Fachwissens sowohl Konzepte entwirft als auch Strategien entwickelt, Projekte absegnet, Sportlehrer und SportlerInnen am richtigen Ort mit wichtigen Mitteln unterstützt und mit synergetischen Aktionen auch Bewegung in der/die Breite fördert. Aber da das Polit-Leben halt alles, nur kein Wunschkonzert ist, kommen für politische Ämter eben nur mehr oder weniger geeichte Politiker in Betracht, die sich je nach (Sach-) Lage und (Fach-) Frage bejubeln oder verteufeln lassen, ganz so, wie es das jeweilige Couleur, politischer Opportunismus oder aber die von Fans und (wählendem) Fußvolk diktierten TV-Einschaltziffern und Auflagenzahlen geradezu zwangsweise er- oder einfordern.
Wie die (Welt-)Politik heutzutage mit einer verlogen-heuchlerischen Dreistigkeit den Sport zum Spielball ihrer Interessen macht, wie sie (welt-)politische Trends nicht zuletzt dank journalistischer Hilfe auf den (Welt-)Sport überträgt, das nimmt immer ungeniertere Formen an. Hier ein Beispiel. Wer regierte aus Minsk mehr oder weniger diktatorisch, als der Eishockey-Weltverband die A-WM an Weißrussland vergab? Viktor Lukaschenko! Jetzt nimmt man sie den renitenten Weißrussen weg, weil dieser Steher Lukaschenko noch immer am Amt ist, es nach den Wünschen der Opposition und nach unverblümter Meinung des Westens eigentlich nicht mehr sein sollte, da beide ja seit Monaten in allen verfügbaren Medien mit allen möglichen Ferndiagnose-Reports unwidersprochen behaupten, er habe die Wiederwahl nichts als getürkt.
Ohne ein Freund des gewendeten Alt- und Ex-Kummerl Lukaschenko und anderer dieser sogenannten Neo-Demokraten zu sein – die Beweise, dass es so ist, wie es die (NATO-)Freunde apodiktisch sagen, sind eher dünn bis gar nicht belegt. Im Gegenzug hingegen verdammt, verteufelt und als Hirngespinste hingestellt werden die ebenso unbewiesenen Verdächtigungen dieses uneinsichtigen, schlechten Verlierers Trump, der sich zum Gespött der Gegner gemacht hat mit dem Schrei: Haltet den (Biden-)Dieb, der hat mir Wahl und Amt gestohlen! Es kommt, wie sie sehen, auf die richtige Perspektive an. Und natürlich in der „Telekratie“ auf den so wichtigen Tonfall, die Parodie-affine Haarpracht und ein Schmollmünchen an, schon ist das Kabarett-Programm fertig..
Mit der jeweiligen Brille, die man sich dabei aufsetzt. Hochanständig, voller Rückgrat und moralisch vorbildlich habe ich dabei stets empfunden, dass besonders jene (Hollywood-)Stars, Entertainer, Musikanten und Trabanten, die vor Trumps völlig unerwarteter Wahl dem Hobby-TV-Produzenten bei seiner Promi-Reality-Show „The Apprentice“ nicht genug Honig ums Maul schmieren oder gar hinten reinkriechen konnten, sich als brave Höflinge seiner Polit-Gegner im Handumdrehen auf den TV-sendungslosen, bizarren Mr. President mit Giftpfeilen eingeschossen haben. Ja, so schnell geht es, wenn im Capitol zu Washington, dem „Hort der Demokratie“ (ORF-Zitat, als hätte es nie das antike Hellas gegeben!) das dumme Volk einmal wider alle Prognosen anders wählt als es die selbsternannte Intelligenzia ihm und einer Millionen-Seher-Hörerschaft hatte eintrichtern wollen. Kann sein, was nicht sein darf? Ich fürchte – nein! Polit-Willkür da, Volkswille dort, das ist inzwischen längst zweierlei Maß geworden.
Dass ich als durch die Nachkriegsjahre geprägter fast schon strammer Anti-Kommunist gerade in Corona-Zeiten wie diesen langsam spüre, wie sich angesichts von geschürten Todesängsten, hingeworfenen Fallzahlen (Evidenz bitte!!!), die trotz der hoch und heilig versprochenen Impferfolge eher stagnieren oder gar steigen statt sinken (wie das, bitte?), immer mehr Gänsehaut über meinen Rücken kriecht. Ja, ich gebe zu, mich beschleicht immer mehr Angst, wenn ich dann noch in einer der (vom wem bitte finanzierten?) Gratiszeitungen endlich in einem kleinen Kastl lesen darf, dass die Bewegungseinschränkung von 15km – wie im demokratischen Muster-Deutschland – laut dem Gesundheit-Prim(arius-)Geiger Rudi Rastlos noch nicht ganz vom Tisch ist.
Als böser Abweichler und noch schlimmerer Verschwörungstheoretiker habe ich es, um die neudeutsche Diktion zu vervollkommnen, auch „echt cool“ gefunden, dass nach elf Monaten unermüdlicher Forschung die heimischen Epidemiologen, Virologen bis zu den Pathologen und pathologischen Lügnern, nicht Leugnern, endlich eine ganz spezielle FFP2-Maske zum Schutz aller zur Tragepflicht in allen (öffentlichen) Bereichen gemacht haben, wahrscheinlich auch dann, wenn unsereins allein durch den Wald geht. Wäre ja auch wirklich verheerend, würde dabei ein Reh vers(ch)eucht oder ein Eichhörnchen infiziert, das dann mit einer neuen, schwer zu eruierenden, aber vor allem noch viel gefährlicheren Mutation über Roseggers Waldheimat hinaus die Menschheit in derart großen Schrecken versetzt, dass sie sich nicht einmal mehr getraut, das Fenster einen Spalt zu öffnen, weil sich ja sonst das Virus daheim einnisten könnte. Darum müssen wir den Lockdown um verschlossene Fenster-Läden erweitern. Und wer dagegen verstößt, der muss gefälligst Luftsteuer bezahlen, weil er sie womöglich „air-coronisiert“…,
Womit auch der Traum von sportlicher Betätigung in Gottes freier Natur für den Otto-Nicht-mehr-Normalverbraucher auf längere Sicht nur noch zur Fiktion schrumpft, die man sich aber am Laptop, Handy, Computer und via Netflix oder sonst wie sowieso virtuell vorstellen kann. Aber zum Glück gibt´s ja auch noch den „Konditionsprofessor“ Philipp Jelinek im ORF, nach dessen Pfeife man sich in den eigenen, hoffentlich noch sicheren vier Wänden dehnen, strecken, biegen, lehnen und irgendwie fit halten kann. Zumindest bis auf Widerruf, der uns jeden Tag, jede Stunde und jede Minute ereilen kann in einer der täglichen Ankündigungs-Pressekonferenzen der sportlich unglaublich interessierten und obendrein sportlich a la Sportminister noch versierteren K. (urz-) und K. (ogler-) Regierung, die längst so feudalistische Züge angenommen hat, dass echte Monarchen entweder nicht aus dem Staunen rauskommen oder sich, könnten sie hören, was da von sich gegeben wird, im Grabe umdrehen. Kästner, schau oba -es lebe die kleine Freiheit!