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Klagenfurt-Comeback sollte auch Signalwirkung für Köpfe ganz oben sein

 Zwei durften nicht, einer wollte nicht, also gab´s den lachenden Fünften, der nach dem Sieg im Duell mit dem Vierten auch das Duell mit dem Letzten der Ersten Bundesliga überlegen für sich entschied. Wie kurios bis skurril auch immer diese Ab- und Aufstiegsmodalitäten hierzulande zwischen Beletage und drunter geregelt wurden/werden, jeder vernünftige Fußballfan kann nur froh sein, dass nach vielen, vielen Jahren, nein: mehr als Jahrzehnten, der Kärntner Fußball mit Austria Klagenfurt und dem modernsten Stadion in ganz Österreich wieder oben mitspielt! Peter Pacult, immerhin letzter Meistermacher von Rapid, trotzdem aber ein Trainer-Prophet, der wenig bis nichts im eigenen Land galt, sei gedankt, dass er die (Tirol-Un)-Gunst der Stunde genützt hat, um mit seinen Klagenfurter Austrianern die Rückkehr in die erste Bundesliga zu schaffen (als FC Kärnten zuletzt 2010 oben).

Es sollte auch bis hin zu Spitzen des österreichischen Fußball-(Bundes) so etwas wie eine Signalwirkung sein, dass es weit sinnvoller ist, einen obendrein für die Fans ausgehungerten Groß- und Hauptstadtfußball zu fördern statt den sozialromantischen Dorffußball als Weisheit letzter Schluss zu bejubeln. Natürlich ist mir bewusst, dass es nicht in die Agenden eines Fußballpräsidenten fällt, da ein Machtwort zu sprechen, kraft seines Amtes aber sollte könnte, nein: müsste der oberste Boss seinen Einfluss geltend machen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort den womöglich wichtigsten Verein zu unterstützen statt in engen regionalen Horizonten zu denken und – wenn überhaupt – zu handeln.

Man muss ja nur in große Fußballländer zu schauen, um sich zu vergewissern, dass es mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen, die die Regel bestätigen, die Vereine aus den großen oder Millionenstädten sind, die ganz vorne mitmischen, wenn sie um Titel und Pokale spielen. Der sozialromantische Aspekt ist und bleibt angesichts der immer steigenden Kosten und wachsenden Anforderungen ein meist von begeisterten Sponsoren finanziertes Phänomen, das mit deren Engagement steht und fällt, also zeitlich eingegrenzt ist. Man schaue nur, was mit Pokalsiegern oder Cupfinalisten wie Stockerau, Krems oder anderen passiert ist, die nach Europacup-Premieren im Niemandsland des heimischen Fußballs gelandet sind.

Der ganz normale und nicht durch regionales Fandenken außer Kraft gesetzte Menschenverstand müsste eigentlich sagen, dass es auch für die Dorf- oder Kleinstadtklubs letztlich vernünftigen und rationeller wäre, als Ausbildungsvereine und Nachschublieferanten für die ehemaligen oder immer noch großen Traditionsklubs die eigenen Kassen zu füllen statt die Zukunft auf Luftschlössern aufzubauen. In diesem Sinn wäre zu hoffen, dass sich die Kärntner mit dem tollen Wörthersee-Stadion und einem großen Einzugsgebiet von Wolfsberg bis Lienz oben etablieren. Mit der Bundesliga könnte davon auch der österreichische Fußball profitieren!

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