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Verrücktes Formel-1-Finale mit Weltmeister Verstappen – gar auf Widerruf?

Welch ein chaotisches, welch ein verrücktes, welch ein umstrittenes, um nicht zu sagen: dubioses WM-Finale in Abu Dhabi! Aber wer kann eigentlich sagen, dass in verrückten Zeiten wie diesen tatsächlich schon das letzte Wort gesprochen ist? Einerlei, wenn´s so bleibt, wie es sich RedBull natürlich wünscht, Mercedes hingegen mit offiziellen Protesten unbedingt korrigieren wollte, dann ist Max Verstappen zwar nicht der jüngste, aber dafür der allererste holländische Weltmeister der Formel-1-Geschichte. Vor fünf Jahren (2016) war er der jüngste Pilot, der je einen WM-Punkt holte. Jetzt hat er auch insofern Geschichte geschrieben, dass er die schier endlose Mercedes-Serie nach acht Jahren in der allerletzten, aus Sicht von Toto Wolff und Lewis Hamilton ungültigen, reglementwidrigen Runde beendet hat. Es sei denn, die ganze Finalgeschichte muss um- und neu geschrieben werden. Frei nach Goethe: Man weiß nur, dass man nichts weiß…

Wenn Bilder Bände sprechen über das irre WM-Finale in Abu Dhabi: Hamilton entsetzt (l.), Verstappen fröhlich.

Nicht ungehalten sein, wenn ich daran erinnere, im Countdown zum WM-Finale von der Devise der cleveren Formel-1-Granden geschrieben zu haben, die heißt: Gib dem Affen Zucker! Jetzt haben die PS-Freaks und Grand-Prix-Fans jenes Finale bekommen, das sich abgezeichnet, wenn nicht angekündigt hatte. Und am Schluss dann die wundersame Peripetie mit einem Crash, dem Safety-Car und der neuen Chance für Verstappen, den vordem enteilten Hamilton doch noch zu überholen. Hat jetzt alles seine Richtigkeit gehabt? Oder wurde etwa irgendwas gemauschelt und gedrechselt, damit…? Nein, nein, an solchen Spekulationen wollen wir uns nicht beteiligen, schon gar nicht als Ferndiagnostiker, da könnte man auch schnell – obschon Advocatus Diaboli – in des Teufels Küche kommen, nicht wahr.

Wie gesagt, bis auf einen – hoffentlich ausbleibenden – Widerruf dürfen sich Redbull, Mateschitz und Marko, Neo-Champ Verstappen, sein ebenfalls GP-erprobter Vater Jos, der zu Lauda-Zeiten fuhr, und seine vielen Fans über den ersten WM-Titel für die Niederlande freuen – und sich Hamilton und die Mercedes-Crew über einen Unglücksstern ärgern. Unterm Strich kann Mercedes den Konstrukteur-Titel als Trostpflaster auf die finalen Wunden legen. Und Michael Schumacher, von dem nur der engste Kreis weiß, wie es ihm wirklich geht, bleibt weiter mit sieben WM-Titeln (wie Hamilton) die Nummer 1 in der ewigen Rangliste der Champions. Und genau darüber hat Mercedes-Sportchef Toto Wolff vor kurzem philosophiert, als er in fast weiser Voraussicht betonte, dass die emeritierte, inaktive Legende Michael Schumacher niemand mehr übertreffen könnte, wie gut immer er wäre. Und so ist´s auch gekommen. Ja, ja, so verrückt ist die Formel 1. Was einen nicht hindern soll, den fliegenden Holländer (siehe berühmtes Foto von Monza) zum Titel und seinem Mut zum Risiko zu beglückwünschen…

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