Ob alle von den großen Drei, die jahrelang das Welttennis dominiert haben, diesmal bei den US-Open fehlen, wird sich bald zeigen. Federer ist immer noch rekonvaleszent, bei Nadal weiß man nicht, wie kritisch die Situation bei und um seine hochschwangere Frau ist, die kürzlich ins Spital eingeliefert werden musste. Beide hatten und haben das Los in ihren eigenen Händen. Der Dritte im glorreichen Bunde, Novak Djokovic, der beim verlorenen Vorjahrs-Finale gegen den selbst in Amerika zugelassenen Russen Medwedew dem Saison-Grand-Slam nachweinte, muss aber aus Staats- oder doch Mammon-Räson draußen vor der Tür bleiben. Ausgesperrt als Impfmuffel, der aus innerer Überzeugung und nicht aus Jux oder Tollerei auf den möglichen 22. Grand-Slam-Titel und einen Batzen Geld verzichtet.
Auch wenn der „Djoker“ im Laufe des Jahres gleich Dutzende Male getestet wurde, immer negativ war, so muss einer der Novak sein und bleiben, da wird und darf´s keine Ausnahme von der Regel geben, dass jeder mehr als nur einen Stich haben muss, um beim US-Open einen Stich machen zu dürfen. Ja, da kennen die US-Amerikaner keinen Pardon, da kann Freund McEnroe noch so laut protestieren, da kann es noch so viele Petitionen geben, den aktuell besten Tennisspieler der Welt doch spielen zu lassen und nicht auszugrenzen wie einen Paria. Wie gesagt, da bleiben die Amis ihren Einreise- und Spiel-Regeln so treu wie Djokovic seinen Anti-Shot-Prinzipien.
Bei näherer Betrachtung derer, die als potente Sponsoren das höchstdotierte aller Grand-Slam-Turniere erst ermöglichen, stößt man auf Banken wie Chase und JP Morgan, auf American Express und Emirates, auf IHG-Hotels und die Nobel-Uhrenmarke Rolex. Neuerdings aber auch auf einen Konzern, der sich in den vergangenen zwei Jahren einen Namen gemacht hat. Raten Sie einmal, um wen es sich dabei handelt? Etwa um Amazon oder um Microsoft? Mitnichten! Der neueste US-Open-Sponsor, der inzwischen auch die schon etwas überwuzelte Tennis- und LGBT-Ikone Billie Jean King als Testimonial engagiert hat, heißt rein zufällig Moderna! Jawohl, da staunt man: Moderna!
Jene Pharma-Firma also, die sich im Wettrennen um einen Covid19-Impfstoff ein über Medien wie Virologen höchst werbewirksam geführtes Fernduell mit Pfizer-Biontech geliefert hat. Angesichts dieses potenten Sponsors lag es ja eindeutig auf der Hand, dass es für einen Impfmuffel wie den „Djoker“ selbstverständlich keine Ausnahmegenehmigung hat geben können für diese US-Open, ganz egal, ob er mitten in der Pandemie sowohl 2020 als auch 2021 ebendort als Ungeimpfter hatte spielen dürfen. Wär´s anders, wär´s ja wohl für Moderna eher geschäftsschädigend. Ich weiß nicht, was andere sich denken, aber meiner Wenigkeit, die schon alle drei Stiche hinter und den vierten vor sich hat, geht bei dieser Heuchelei buchstäblich das G´impfte auf. Was nichts daran ändert, dass der von gewissen Seiten als Tennisteufel oder Gottseibeiuns punzierte, eigenwillige Djoker wie schon in Australien der Gelackmeierte ist und bleibt.